Ein weiterer Schritt Richtung Übernahme ist vollzogen: UniCredit-Chef Andrea Orcel hat bei einer Bankenkonferenz bestätigt, dass sein Institut nun 29 Prozent an der Commerzbank kontrolliert. Ein Prozentpunkt vor der magischen 30-Prozent-Schwelle, ab der ein Übernahmeangebot Pflicht wird. Klingt spannend? Ist es auch.
Die Italiener haben ihre Beteiligung schrittweise ausgebaut – erst im August von 20 auf 26 Prozent, nun auf 29 Prozent durch das Ziehen von Optionen. Orcel gibt sich entspannt: „Wir stehen unter keinem Druck, wir können abwarten.“ Die 29 Prozent würden künftig voll in der UniCredit-Bilanz konsolidiert, was dem Institut für 2027 einen Gewinnsprung auf über 11 Milliarden Euro bescheren soll.
Commerzbank-Chefin bleibt stur
Bettina Orlopp, die Chefin der Commerzbank, zeigt sich unbeeindruckt von den italienischen Avancen. Ihre Botschaft ist klar: Solange kein konkreter Vorschlag mit Zahlen auf dem Tisch liegt, konzentriert sich die Bank auf ihre eigene Strategie. Die Commerzbank-Führung sieht wenig Synergien mit UniCredit, da beide Institute über die Hypovereinsbank bereits große Überschneidungen im Firmenkundengeschäft haben.
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Orlopp warnt vor einer „unfreundlichen und großen Akquisition“, die vor allem Kostensynergien durch Stellenabbau und Filialschließungen bringen würde. Ihre Vision: Die Commerzbank kann allein wachsen und braucht keine italienische Hilfe.
Das Spiel um die 30-Prozent-Marke
UniCredit nutzte geschickt den Teilausstieg des Bundes vor einem Jahr für den Einstieg. Die Bundesregierung, die noch 12 Prozent hält, blockiert weitere Verkäufe – ein klares Signal gegen die italienischen Pläne. In Berlin und Frankfurt gilt Orcels Vorgehen als „feindlich“.
Doch der UniCredit-Chef hat Zeit. Mit 29 Prozent kann er abwarten, wie sich die Commerzbank entwickelt, ohne zu einem teuren Übernahmeangebot verpflichtet zu sein. Ein strategisches Patt, bei dem beide Seiten ihre Position verteidigen.
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