Commerzbank Aktie: Korb für UniCredit!

UniCredit sieht Commerzbank als überbewertet an und verzichtet auf Übernahme. Die deutsche Regierung bekräftigt ihre Unterstützung für die Unabhängigkeit der Bank.

Kurz zusammengefasst:
  • UniCredit-Chef Orcel hält Commerzbank für zu teuer
  • Politische Rückendeckung für Commerzbanks Eigenständigkeit
  • Aktie notiert nahe Jahreshoch nach starkem Anstieg
  • Tod des Kommunikationschefs erschüttert Commerzbank

Der lang erwartete Übernahmepoker um die Commerzbank scheint vorerst entschieden: Die italienische Großbank UniCredit erteilt den Avancen eine deutliche Absage und tritt auf die Bremse. Währenddessen kommt aus Berlin klarer politischer Rückenwind für die Eigenständigkeit des Frankfurter Geldhauses. Was steckt hinter dieser plötzlichen Kehrtwende und wie reagiert die Politik?

Übernahme-Absage: Commerzbank zu teuer?

Die Hoffnungen auf eine schnelle Übernahme der Commerzbank durch UniCredit haben einen herben Dämpfer erhalten. Andrea Orcel, Vorstandsvorsitzender der italienischen Bank, erklärte unmissverständlich, man sei derzeit "weit entfernt" von einem konkreten Angebot. Der Hauptgrund für diese Zurückhaltung: Die aktuelle Bewertung der Commerzbank werde als zu hoch erachtet. Für die Investoren der UniCredit, so Orcel, sei beim derzeitigen Kursniveau schlicht kein Mehrwert zu erkennen.

Diese Aussagen kühlen die zuvor heißen Spekulationen merklich ab. Orcel betonte, UniCredit sei ursprünglich eingeladen worden, ein Angebot zu prüfen, und sei mit dem bisherigen Gewinn aus ihrer Beteiligung zufrieden. Man agiere geduldig und sehe Aktivitäten, die darauf abzielten, den Kurs künstlich hochzuhalten. Tatsächlich zeigt sich die Aktie mit einem Kursplus von fast 79% seit Jahresbeginn und über 86% auf Jahressicht stark, was die Bewertungsthematik unterstreicht. Aktuell notiert das Papier bei 27,71 €, nur knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 28,03 €.

Berliner Machtwort: Eigenständigkeit als Priorität

Unterstützung erhält die Commerzbank von höchster politischer Ebene. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bekräftigte die Haltung der Bundesregierung und sprach sich klar für eine eigenständige Commerzbank aus. In einem öffentlich gewordenen Schreiben an den Betriebsrat bezeichnete Merz ein unabgestimmtes und unfreundliches Vorgehen, wie es von der UniCredit Group kolportiert wurde, als "nicht akzeptabel".

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Diese klare Positionierung unterstreicht die systemrelevante Bedeutung der Commerzbank für den deutschen Finanzmarkt. Die Bundesregierung, die seit der Finanzkrise Anteile an der Bank hält, setzt auf Stärke und Unabhängigkeit. Die deutlichen Worte des Kanzlers dürften die strategischen Überlegungen potenzieller Interessenten maßgeblich beeinflussen und die Hürden für eine feindliche Übernahme signifikant erhöhen.

Die Kernpunkte der aktuellen Entwicklung lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • UniCredit-Chef Orcel dämpft die Erwartungen an eine schnelle Commerzbank-Übernahme deutlich.
  • Die hohe Bewertung der Commerzbank wird von UniCredit als Hindernis gesehen.
  • Die deutsche Bundesregierung stellt sich schützend vor die Commerzbank und favorisiert deren Eigenständigkeit.
  • Ein "unfreundliches Vorgehen" bei einer möglichen Übernahme wird von politischer Seite scharf kritisiert.

Tragische Nachricht in bewegten Zeiten

Abseits der turbulenten Übernahmediskussionen wurde die Commerzbank von einer traurigen Nachricht getroffen. Das Institut teilte mit, dass Philipp Encz, Bereichsvorstand für Kommunikation und damit Chef der Konzernkommunikation, am Pfingstmontag plötzlich und unerwartet verstorben ist. Dieser personelle Verlust kommt zu einer für das Geldhaus ohnehin ereignisreichen Zeit.

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