Covestro Aktie: Endspiel läuft

Der Übernahmevorgang durch XRG ist abgeschlossen, der Streubesitz schrumpft auf unter fünf Prozent. Die Aktie notiert nahe ihrem Jahreshöchststand bei minimalem Handelsvolumen.

Kurz zusammengefasst:
  • XRG hält nach Vollzug 95,1 Prozent der Anteile
  • Streubesitz auf lediglich 4,9 Prozent gesunken
  • Personelle Wechsel in Aufsichtsrat und Vorstand
  • Operative Zahlen zeigen anhaltende Schwäche

Der Leverkusener Chemiekonzern ist faktisch vom Markt verschwunden. Seit Mitte Dezember 2025 kontrolliert der arabische Staatskonzern XRG aus Abu Dhabi 95,1 Prozent der Anteile – der Streubesitz ist auf unter fünf Prozent geschrumpft. Was nach dem Vollzug der 14,7-Milliarden-Euro-Übernahme noch vom einstigen DAX-Konzern übrig bleibt.

Die wichtigsten Fakten:
– XRG hält nach Closing 95,1% der Covestro-Anteile
– Streubesitz auf 4,9% zusammengeschmolzen
– Tagesvolumen im niedrigen fünfstelligen Bereich
– Kapitalerhöhung über 1,17 Milliarden Euro durchgeführt
– Ex-OMV-Chef Seele übernimmt Aufsichtsratsvorsitz

Covestro

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Staatskonzern schließt Übernahme ab

Am 10. Dezember 2025 erfolgte der offizielle Vollzug – nach grünem Licht des Bundeswirtschaftsministeriums und der EU-Kommission. Die Kapitalerhöhung über 1,17 Milliarden Euro soll die „Sustainable Future“-Strategie und strategische Investitionsprojekte finanzieren. Die Gesamtzahl der Stimmrechte stieg damit auf 207,9 Millionen.

Die Konsequenz: Covestro flog bereits Ende 2024 aus dem DAX, weil der Free Float unter die erforderliche 10-Prozent-Marke rutschte. Der Handel dümpelt seitdem vor sich hin.

Personalbeben in Führungsebene

Der Eigentümerwechsel zieht personelle Veränderungen nach sich. Dr. Rainer Seele, ehemaliger CEO der OMV, übernahm am 20. Dezember den Aufsichtsratsvorsitz von Dr. Richard Pott. CFO Christian Baier verlässt das Unternehmen nach Vertragsablauf auf eigenen Wunsch. CEO Dr. Markus Steilemann bleibt hingegen an Bord.

Die Verpflichtung Seeles ist kein Zufall: Seine Expertise im Energiesektor passt zur strategischen Ausrichtung des neuen Mehrheitseigners.

Operative Schwäche hält an

Die Quartalszahlen für Q3 2025 zeigen die anhaltenden Probleme: Der Umsatz brach um zwölf Prozent auf 3,2 Milliarden Euro ein, unterm Strich stand ein Verlust von 47 Millionen Euro. Das EBITDA erreichte mit 242 Millionen Euro zwar das obere Ende der Prognose, der Free Operating Cash Flow blieb mit 111 Millionen Euro positiv.

Im Juli 2025 musste der Konzern die Jahresprognose senken. Die Nachfragekrise in der Chemieindustrie belastet weiter. Immerhin: Moody’s bestätigte im April das Investment-Grade-Rating Baa2 mit stabilem Ausblick.

Neuausrichtung unter arabischer Führung

XRG positioniert Covestro als Plattform für Performance-Materialien und Spezialchemie. Der Fokus liegt auf Kreislaufwirtschaft, digitaler Transformation und Wachstumssektoren wie Mobilität und Elektronik. Der Hauptsitz bleibt in Leverkusen, die deutsche Corporate Governance und bestehende Betriebsvereinbarungen werden beibehalten.

Für die verbliebenen Minderheitsaktionäre dürfte mittelfristig ein Delisting folgen. Bei einem Streubesitz unter fünf Prozent ist die Börsennotierung kaum noch aufrechtzuerhalten. Die Aktie notiert aktuell bei 66 US-Dollar – auf Höhe des 52-Wochen-Hochs, aber bei minimalem Handelsvolumen.

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