Covestro Aktie: Übernahme-Deal vor dem Durchbruch?

ADNOC bietet EU-Kommission wesentliche Kompromisse für 14,7-Milliarden-Übernahme von Covestro an. Die Aktie reagierte mit 5,5 Prozent Kursgewinn auf die positiven Signale.

Kurz zusammengefasst:
  • ADNOC ersetzt Kapitalerhöhung durch Aktionärsdarlehen
  • Verzicht auf unbegrenzte Staatsgarantien
  • Technologie und Know-how bleiben in Europa
  • Aktie steigt um 5,5 Prozent auf 58,50 Euro

Der emiratische Ölriese ADNOC macht Ernst: Nach monatelangem Ringen mit Brüsseler Bürokraten steht der 14,7-Milliarden-Euro-Deal für Covestro offenbar vor dem entscheidenden Durchbruch. Die Aktie reagierte prompt mit einem Kurssprung von 5,5 Prozent – dem besten Handelstag seit über einem Jahr. Doch was steckt wirklich hinter den gemeldeten Fortschritten?

ADNOC lenkt ein: Zugeständnisse an die EU

Der Wendepunkt kam durch Reuters-Berichte über konkrete Kompromisse, die ADNOC der EU-Kommission vorgeschlagen hat. Der Konzern zeigt sich bereit, seine ursprünglichen Pläne grundlegend zu überarbeiten:

Kapitalerhöhung wird zum Darlehen: Die geplanten 1,2 Milliarden Euro fließen künftig als Aktionärsdarlehen zu Marktkonditionen – nicht mehr als direkte Kapitalspritze

Staatliche Garantien fallen weg: ADNOC verzichtet auf unbegrenzte Staatsgarantien und orientiert sich am Modell der UAE-Telekom-Gruppe e&

Technologie bleibt in Europa: Covestros geistiges Eigentum und Know-how werden dauerhaft in Europa gehalten

Erwartungen steigen – zu Recht?

„Diese Entwicklungen sind schrittweise positiv und stützen die Aktie“, kommentiert Metzler-Analyst Thomas Schulte-Vorwick. Die Wahrscheinlichkeit einer kurzfristigen Einigung steige deutlich.

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Tatsächlich signalisieren auch die direkten Gespräche zwischen ADNOC-CEO Sultan Ahmed Al Jaber und EU-Wettbewerbschefin Teresa Ribera den Willen beider Seiten, eine Lösung zu finden. Für ADNOC wäre es die größte Akquisition der Unternehmensgeschichte – entsprechend hoch ist der Druck.

Der steinige Weg zum Deal

Die EU-Kommission hatte ursprünglich Bedenken geäußert, ADNOC könne von wettbewerbsverzerrenden staatlichen Subventionen profitieren. Die Foreign Subsidies Regulation (FSR) soll genau solche unfairen Vorteile verhindern. ADNOC hatte die Informationsanfragen der Regulierer zeitweise als „unverhältnismäßig und invasiv“ kritisiert.

Nun zeigt sich der emiratische Konzern kompromissbereit. Die vorgeschlagenen Zugeständnisse könnten den Weg für eine zeitnahe Genehmigung ebnen.

Marktdaten im Überblick:
• Schlusskurs: 58,50 Euro
• Wochenplus: 6,56 Prozent
• Das 52-Wochen-Hoch liegt bei 60,74 Euro

Prämien-Deal könnte noch teurer werden

Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von etwa 11 Milliarden Euro bietet ADNOC bereits eine satte Prämie. Sollten sich die Verhandlungen weiter hinziehen oder zusätzliche Auflagen folgen, könnte der Preis noch steigen.

Die positive Marktreaktion zeigt: Investoren sehen die Übernahme erstmals seit Monaten wieder auf der Zielgeraden. Ob die EU-Kommission die Zugeständnisse als ausreichend erachtet, wird über das Schicksal einer der größten ausländischen Übernahmen eines EU-Unternehmens durch einen Golfstaat entscheiden.

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