Ein 15-Milliarden-Deal steht auf Messers Schneide. Covestros geplante Übernahme durch den Ölriesen ADNOC hängt am seidenen Faden – und die Zeit läuft ab. Während die EU-Kommission ihre Prüfung ausgesetzt hat, tickt eine gnadenlose Frist: bis zum 2. Dezember müssen alle Hürden aus dem Weg geräumt sein, sonst platzt einer der größten M&A-Deals des Jahres. Können die Brüsseler Bedenken noch rechtzeitig ausgeräumt werden?
EU-Kommission bremst aus: Subventionsverdacht im Fokus
Das Problem liegt in Brüssel. Seit Juli prüft die EU-Kommission, ob der staatlich gelenkte ADNOC-Konzern unfaire Subventionen erhalten hat. Der Verdacht: Die Abu Dhabi National Oil Company könnte durch staatliche Unterstützung Covestro zu Konditionen übernehmen, die unter normalen Marktbedingungen nicht möglich wären.
Die Aussetzung der Prüfung Anfang September ließ die Covestro-Aktie zeitweise um 11 Prozent abstürzen. Trotz einer zwischenzeitlichen Erholung auf Hoffnungen einer Einigung bleibt die Nervosität spürbar – der Titel notiert weiterhin deutlich unter seinem Jahreshoch.
Die entscheidenden Faktoren:
– Prüfung nach Foreign Subsidies Regulation läuft seit 28. Juli
– ADNOC bereitet konkrete Zugeständnisse vor
– Verhandlungskreise zeigen sich vorsichtig optimistisch
Deadline macht Druck: 2. Dezember als Schicksalstag
Klaus Fröhlich, Group Chief Investment Officer von ADNOC und Architekt des Deals, gibt sich optimistisch. Doch die Fakten sind eindeutig: Das sogenannte „Long Stop Date“ am 2. Dezember 2025 ist unverhandelbar. Sind bis dahin nicht alle regulatorischen Genehmigungen da, ist der Deal Geschichte.
Diese Frist setzt beide Seiten massiv unter Druck. Für Covestro, das operativ bereits mit einem schwierigen Marktumfeld kämpft und im Juli seine Jahresprognose senken musste, wäre ein Scheitern ein herber Rückschlag. Strategische Entscheidungen im Konzern liegen bereits seit Monaten auf Eis.
Was steht auf dem Spiel?
Die Übernahme zu 62 Euro je Aktie stellt für den Werkstoffhersteller eine strategische Weichenstellung dar. ADNOC würde sich damit Zugang zum europäischen Chemiesektor verschaffen, während Covestro dringend benötigte Investitionssicherheit erhielte.
Doch die monatelange Hängepartie fordert ihren Tribut. Mit einem Rückgang von rund 8 Prozent in den letzten 30 Tagen spiegelt die Aktie die wachsenden Zweifel wider. Die erhöhte Volatilität von über 26 Prozent macht die Unsicherheit greifbar.
Zwei Termine entscheiden über alles
Am 30. Oktober stehen die Quartalszahlen an – sie werden zeigen, wie stark die Übernahme-Unsicherheit das operative Geschäft bereits belastet hat. Der wahre Schicksalstag bleibt jedoch der 2. Dezember.
Bis dahin muss Brüssel seine finale Entscheidung treffen. Für Anleger wird es eine Zerreißprobe der Nerven – entweder winkt der Erfolg eines der größten M&A-Deals im DAX oder das abrupte Ende einer monatelangen Hoffnung.
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