Die monatelange Übernahmeschlacht um Covestro könnte kurz vor dem entscheidenden Wendepunkt stehen. Nach zähen Verhandlungen mit EU-Wettbewerbshütern signalisiert der Ölriese ADNOC aus Abu Dhabi endlich Bewegung. Die geplanten Zugeständnisse könnten den Weg für die milliardenschwere Transaktion freimachen – und die Aktie aus ihrem Dornröschenschlaf wecken.
EU-Bedenken: So will ADNOC die Hürden ausräumen
Der Schlüssel zum Deal liegt in Brüssel. Die EU-Kommission hatte vor allem zwei Punkte kritisch gesehen: die geplante Kapitalerhöhung von 1,2 Milliarden Euro und eine unbegrenzte Staatsgarantie. Genau hier setzen die nun angekündigten Zugeständnisse an:
- Aus der Kapitalerhöhung wird ein Aktionärsdarlehen zu marktüblichen Konditionen – das soll Bedenken wegen staatlicher Subventionen zerstreuen.
- Die unbegrenzte Staatsgarantie wird gestrichen.
- ADNOC verpflichtet sich, Covestros Technologie und geistiges Eigentum in Europa zu belassen.
Diese Schritte bewertet Thomas Schulte-Vorwick, Analyst bei Metzler, als „schrittweise positive Fortschritte, die die Aktie stützen“. Die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Deal-Abschluss steige spürbar.
Von der Konfrontation zur Kooperation
Noch Anfang September sah es nach einem Scheitern aus. ADNOC hatte die EU-Regulierer scharf für „unverhältnismäßige und invasive“ Forderungen kritisiert und sogar mit einem Abbruch des Deals gedroht. Doch dann kam die Wende: Ein Telefongespräch zwischen ADNOC-Chef Sultan Ahmed Al Jaber und EU-Kartellchefin Teresa Ribera am 6. September ebnete den Weg für konstruktive Gespräche.
Die EU-Kommission hatte ihre Untersuchung daraufhin vorübergehend ausgesetzt. Mit den jetzt signalisierten Zugeständnieten könnte die ursprüngliche Entscheidungsfrist vom 2. Dezember 2025 wieder aktiviert werden. Branchenkreise rechnen damit, dass die formalen Abhilfemaßnahmen bereits in der kommenden Woche eingereicht werden.
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Was bedeutet das für die Covestro-Aktie?
Trotz der positiven Signale notiert die Aktie mit rund 58 Euro weiterhin deutlich unter dem Übernahmeangebot. Diese Diskrepanz zeigt, dass der Markt den Deal noch nicht als sicher ansieht. Allerdings:
- Kurzfristig könnte die positive Nachrichtenlage für weiteren Rückenwind sorgen.
- Mittelfristig bleibt alles vom grünen Licht aus Brüssel abhängig.
Die Volatilität von über 30% spiegelt die Nervosität der Anleger wider. Sollten die Remedien tatsächlich wie erwartet eingereicht werden, dürfte die Aktie dem 52-Wochen-Hoch von 60,74 Euro wieder näher kommen.
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