Die milliardenschwere Übernahme von Covestro durch den Ölriesen Adnoc droht am Widerstand der EU-Kommission zu scheitern. In einer beispiellosen Eskalation attackiert der arabische Konzern die europäischen Wettbewerbshüter nun öffentlich – und versetzt Anleger in Panik. Steht der Deal vor dem Aus?
Harsche Attacke gegen EU-Behörden
Adnoc reagierte mit ungewöhnlich scharfen Worten auf die ausgesetzte Prüfung durch die EU-Kommission. Der Konzern bezeichnete das Vorgehen der Behörden als „unverhältnismäßig und invasiv“. Diese öffentliche Kritik markiert eine dramatische Zuspitzung des Übernahmepokers und nährt Zweifel an der gesamten Transaktion.
Die Forderungen der EU würden „weit über das hinausgehen, was angemessen oder relevant ist“, so Adnoc. Dies werfe „ernsthafte Fragen bezüglich der Lebensfähigkeit der gesamten Investition“ auf. Ein klares Signal: Der Käufer zieht sich möglicherweise zurück.
Regulatorische Hürden werden zur Falle
Im Zentrum des Konflikts stehen Subventionsbedenken. Die EU-Kommission fürchtet, dass Finanzspritzen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten den europäischen Binnenmarkt verzerren könnten. Seit Ende Juli läuft daher eine vertiefte Untersuchung – deutlich mehr als nur eine Formalie.
Die kritischen Faktoren im Überblick:
- Die EU-Kommission hat die Prüfung vorübergehend ausgesetzt
- Adnoc reagiert mit öffentlicher Kritik an den Behörden
- Der gesamte Deal wird infrage gestellt
- Die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns steigt deutlich
Kurssturz reflectiert wachsende Zweifel
Die Märkte reagierten umgehend auf die eskalierende Situation. Die Covestro-Aktie brach zeitweise um bis zu elf Prozent ein und markierte neue Sechs-Monats-Tiefs. Am Freitag schloss der Titel bei 54,90 Euro – ein Minus von 2,80 Prozent und nur knapp über dem 52-Wochen-Tief von 54,04 Euro.
Besonders signifikant: Die Aktie notiert deutlich unter ihren wichtigen Durchschnittswerten:
* 8,8% unter dem 50-Tage-Durchschnitt
* 6,6% unter dem 200-Tage-Durchschnitt
* 9,6% unter dem 52-Wochen-Hoch
Die eingepreiste Übernahmeprämie löst sich damit zusehends in Luft auf. Die Volatilität von 17,7% spiegelt die extreme Nervosität der Anleger wider.
Game Over für die Übernahme?
Die offene Konfrontation zwischen Adnoc und der EU-Kommission verwandelt die einst attraktive Übernahmeperspektive in ein hochriskantes Pokerspiel. Der Tonfall signalisiert verhärtete Fronten – und dass Adnoc ernsthaft über einen Rückzug vom Deal nachdenkt.
Solange keine Einigung im Streit mit den Wettbewerbshütern gefunden wird, bleibt die Covestro-Aktie im freien Fall gefangen. Die entscheidende Frage: Blufft Adnoc – oder ist die Milliarden-Übernahme tatsächlich gescheitert?
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