CureVac Aktie: Faktenbasierte Prognose

Die eigenständige CureVac-Aktie verschwindet von der Nasdaq, nachdem BioNTech das Unternehmen übernommen hat. Der Handel endet im Januar 2026, verbliebene Aktionäre erhalten BioNTech-Anteile zu einem festen Umtauschverhältnis.

Kurz zusammengefasst:
  • Letzter Handelstag an der Nasdaq am 5. Januar 2026
  • Fester Umtausch in BioNTech-Aktien für Aktionäre
  • Übernahme beendet 25-jährige Börsengeschichte
  • Steuerliche Unterschiede je nach Umtauschzeitpunkt

CureVac steht vor den letzten Handelstagen an der Nasdaq. Nach der Übernahme durch BioNTech endet die 25-jährige Börsenstory des Tübinger mRNA-Spezialisten als eigenständiges Unternehmen. Für Anleger geht es jetzt weniger um Kursfantasie, sondern um Abwicklung, Umtauschverhältnis und steuerliche Details.

Fahrplan für das Delisting

Die Nasdaq hat den endgültigen Zeitplan für das Verschwinden der Aktie vom Kurszettel festgezurrt. Für ausstehende Aktionäre bleibt nur noch ein enges Zeitfenster, bevor der reguläre Handel endgültig endet.

CureVac

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Wesentliche Termine:

  • 5. Januar 2026: Letzter Handelstag der CureVac-Aktie, der Handel soll gegen 19:50 Uhr US-Ostküstenzeit enden
  • 6. Januar 2026: Formales Closing der Fusion mit BioNTech
  • 7. Januar 2026: Dauerhafte Aussetzung des Handels
  • Januar 2026: Squeeze-out der verbliebenen Minderheitsaktionäre (13,25 %)

Die Übernahme ist operativ weitgehend durch: Das Übernahmeangebot lief am 18. Dezember 2025 aus, rund 86,75 % der ausstehenden CureVac-Aktien wurden angedient. Insgesamt wurden 195,3 Millionen CureVac-Aktien in BioNTech-ADS umgewandelt – zu einem festen Umtauschverhältnis von 0,05363 BioNTech-ADS je CureVac-Aktie. Die Bewertung der Aktie orientiert sich damit faktisch an dieser BioNTech-Bindung.

Marktreaktion und Kursbild

An der Börse ist die verlorene Eigenständigkeit bereits sichtbar. Aufgrund des gesunkenen Streubesitzes unter die Schwelle von 15 % wurde CureVac am 24. Dezember 2025 unter anderem aus dem Solactive Global Vaccines and Infectious Diseases Index entfernt – eine automatische Folge der hohen Annahmequote.

Die Liquidität im Handel ist deutlich zurückgegangen. Gleichzeitig spiegelt die Kursentwicklung die Übergangsphase wider: Auf Sicht von zwölf Monaten liegt die Performance bei knapp +46 %, seit Jahresanfang bei gut +28 %. Nach einem schwächeren Monat dreht die Aktie in der letzten Woche vor dem Delisting allerdings noch einmal deutlich nach oben und legte rund 24 % zu.

Mit einem RSI von 37,9 und einer annualisierten 30-Tage-Volatilität von knapp 88 % bleibt der Titel formal schwankungsanfällig, inhaltlich dominiert aber das feste Umtauschverhältnis in BioNTech-Papiere.

Führung und Struktur: Integration abgeschlossen

Auch auf Managementebene ist der Übergang vollzogen. Der komplette bisherige Vorstand von CureVac hat sein Amt niedergelegt und wurde durch ein BioNTech-geführtes Team ersetzt. Dazu gehören:

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  • Prof. Ugur Sahin, Mitgründer und CEO von BioNTech
  • Dr. Sierk Poetting, Chief Operating Officer von BioNTech
  • Ramón Zapata-Gomez, Managing Director

Die Integration zeigt sich zudem im Außenauftritt: Die frühere CureVac-Webseite leitet inzwischen direkt auf den Online-Auftritt von BioNTech weiter. Für den Markt ist klar: CureVac verschwindet nicht nur von der Börse, sondern geht vollständig in der BioNTech-Struktur auf.

Was BioNTech übernimmt

Mit der Transaktion stärkt BioNTech sein mRNA-Portfolio deutlich. Übernommen werden zentrale Technologien und Projekte von CureVac, darunter:

  • Die RNA Printer® Plattform zur mRNA-Produktion
  • Der FRAMEpro-Algorithmus zur Identifikation geeigneter Antigene
  • CVGBM, ein Phase-1-Kandidat gegen Glioblastom
  • CVHNLC, ein Kandidat gegen squamöses nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom mit EMA-Studiengenehmigung
  • Der Produktionsstandort Tübingen, der in das globale Fertigungsnetzwerk von BioNTech integriert werden soll

Gleichzeitig räumt die Übernahme eine langjährige Belastung aus dem Weg: Bereits im August 2025 einigte sich CureVac mit BioNTech und Pfizer auf einen Vergleich in dem Patentstreit um mRNA-COVID-19-Impfstoffe. Die Zahlung belief sich auf 370 Millionen US-Dollar und beendete das juristische Tauziehen.

Finanzlage vor dem Abschied

Kurz vor dem Delisting legte CureVac am 24. November 2025 den letzten Quartalsbericht (Q3 2025) als eigenständige Gesellschaft vor. Zum Stichtag 30. September 2025 meldete das Unternehmen:

  • Liquide Mittel: 416,1 Mio. Euro
  • Umsatz Q3 2025: 54,1 Mio. Euro
  • Operatives Ergebnis Q3 2025: 310,2 Mio. Euro
  • Ergebnis je Aktie Q3 2025: 1,21 Euro

Das außergewöhnlich hohe operative Ergebnis war im Wesentlichen ein Sondereffekt: Es speiste sich hauptsächlich aus der 370-Millionen-Dollar-Vergleichszahlung in den USA sowie einer zusätzlichen Anpassung von 50 Mio. US-Dollar aus einem überarbeiteten Lizenzvertrag mit GSK. Operativ war CureVac also vor allem von Einmal-Effekten geprägt, nicht von einem sprunghaften Anstieg des laufenden Geschäfts.

Steuerliche Folgen für Restaktionäre

Für Aktionäre, die ihre Anteile nicht im Rahmen des ursprünglichen Übernahmeangebots angedient haben, ist nun die steuerliche Ausgestaltung des Squeeze-out entscheidend. Wer seine CureVac-Aktien erst im Zuge des zwangsweisen Ausschlussverfahrens in BioNTech-ADS getauscht bekommt, unterliegt einer niederländischen Quellensteuer von 15 % auf Dividendenerträge.

Dieser Abzug trifft diejenigen nicht, die ihre Aktien bereits während der Angebotsfrist eingereicht und BioNTech-Papiere direkt erhalten haben. Damit unterscheidet sich die steuerliche Behandlung je nach gewähltem Weg in die BioNTech-Aktie.

Mit dem letzten Handelstag am 5. Januar 2026 endet die eigenständige Börsennotiz von CureVac endgültig. Aus einer spekulativen Einzelaktie wird für die verbliebenen Aktionäre faktisch eine fest definierte Beteiligung an BioNTech – inklusive der klar umrissenen steuerlichen Rahmenbedingungen des Squeeze-out-Prozesses.

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