CureVac Aktie: Letzte Frist

Die Übernahme von CureVac durch BioNTech steht vor dem Abschluss. Aktionäre müssen bis zum 18. Dezember 2025 handeln, um ihre Papiere zu tauschen und steuerliche Nachteile zu vermeiden.

Kurz zusammengefasst:
  • Letzte Annahmefrist für Tauschangebot endet am 18. Dezember
  • Tauschverhältnis von 0,05363 BioNTech-ADS je CureVac-Aktie
  • Nicht getauschte Aktien werden von der Börse genommen
  • CureVac meldete zuletzt solide Quartalszahlen

Für Aktionäre von CureVac beginnt die entscheidende Schlussphase. Das Übernahmeangebot von BioNTech steuert auf sein Ende zu, und damit auch CureVacs Zeit als eigenständiges börsennotiertes Unternehmen. Wer seine Aktien noch in BioNTech-Papiere tauschen will, muss jetzt genau hinsehen: Konditionen, steuerliche Folgen und künftige Handelbarkeit unterscheiden sich je nach Weg.

Übernahme in der Endphase

Nach Ablauf der ersten Annahmefrist am 3. Dezember 2025 ist die Transaktion faktisch entschieden. Rund 184,1 Millionen CureVac-Aktien wurden angedient, das entspricht etwa 81,74 % des ausstehenden Kapitals. Damit wurde die notwendige Mindestschwelle von 80 % komfortabel überschritten.

Unmittelbar im Anschluss startete die weitere Annahmefrist, die nun am Donnerstag, 18. Dezember 2025, um 12:01 Uhr Eastern Time endet. Bis dahin können bisher zögerliche Aktionäre ihre Stücke noch in BioNTech-Aktien tauschen und so zu den gleichen Konditionen wie in der ersten Phase am Angebot teilnehmen.

Der Aktienkurs von CureVac bewegt sich dabei in Sichtweite seiner jüngsten Hochs: Nach einem deutlichen Anstieg seit Jahresbeginn liegt die Notiz aktuell nur rund 10 % unter dem 52-Wochen-Hoch, zugleich aber spürbar unter dem 50-Tage-Durchschnitt – ein Signal für eine gewisse Konsolidierung nach dem Übernahmesprung.

Tauschverhältnis und Transaktionsvolumen

Kern des Deals ist ein reines Aktientausch-Angebot. Für jede eingereichte CureVac-Aktie erhalten Anleger 0,05363 BioNTech-ADS (American Depositary Share). Dieses Tauschverhältnis basiert auf dem volumengewichteten Durchschnittskurs der BioNTech-ADS der zehn Handelstage bis einschließlich 25. November 2025, der mit 101,88 US‑Dollar je ADS berechnet wurde.

Auf Basis dieser Parameter ergibt sich für CureVac ein Eigenkapitalwert von rund 1,25 Milliarden US‑Dollar. Mit dem Zusammenschluss bündelt BioNTech zwei mRNA-Pioniere mit komplementären Technologien und Kapazitäten in Forschung, Entwicklung, Produktion und Kommerzialisierung.

Zustimmung der Aktionäre und Freigabe der Behörden

Formell ist der Weg bereits bereitet. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 25. November 2025 stimmten 99,16 % der abgegebenen Stimmen für die wesentlichen Beschlussvorlagen zur Transaktion. Dazu gehörten unter anderem Maßnahmen zur nachgelagerten Reorganisation sowie die Bestellung neuer Mitglieder in Geschäftsführung und Aufsichtsrat.

Auch die Wettbewerbshüter haben grünes Licht gegeben. Das Bundeskartellamt erteilte bereits früher im Jahr 2025 die Freigabe, womit eine zentrale regulatorische Hürde gefallen ist und der planmäßige Vollzug möglich wurde.

Folgen für nicht andienende Aktionäre

Nach Ablauf der aktuellen Annahmefrist wollen BioNTech und CureVac die sogenannte Post-Offer-Reorganisation „so bald wie praktisch möglich“ umsetzen. Ziel ist klar definiert: BioNTech soll dann 100 % des CureVac-Geschäfts kontrollieren.

Für Aktionäre, die ihre Aktien bis dahin nicht angedient haben, sind insbesondere drei Punkte relevant:

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  • Steuern: Wer BioNTech-ADS erst im Rahmen der nachgelagerten Reorganisation erhält und nicht über das Tauschangebot, unterliegt grundsätzlich einer niederländischen Quellensteuer auf Dividenden von 15 %.
  • Handelbarkeit: Kurz nach Abschluss der Reorganisation sollen die nicht angedienten CureVac-Aktien von allen nationalen Börsen genommen werden. Sie wären dann nicht mehr regulär börslich handelbar.
  • Übertragungsbeschränkungen: Zusätzlich können für nicht angediente Anteile weitere Übertragungs- und Veräußerungsbeschränkungen gelten, was die Flexibilität der verbleibenden Minderheitsaktionäre weiter einschränkt.

Damit zeichnet sich ab, dass die Rolle als Minderheitsaktionär nach Vollzug des Deals deutlich unattraktiver wird als die Teilnahme am laufenden Tauschangebot.

Finanzieller Rückenwind vor dem Zusammenschluss

Operativ hat CureVac kurz vor der entscheidenden Phase der Übernahme noch einmal solide Zahlen geliefert. Für das dritte Quartal 2025 meldete das Unternehmen am 24. November 2025 einen deutlichen Ergebnissprung.

Wesentliche Eckpunkte:

  • Liquide Mittel: 416,1 Mio. Euro per 30. September 2025, ausreichend für eine erwartete Finanzierung bis ins Jahr 2028
  • Umsatz Q3 2025: 54,1 Mio. Euro, davon 50,0 Mio. US‑Dollar aus einer Änderung der GSK-Lizenzvereinbarung und 11,1 Mio. Euro an Lizenzgebühren aus der US-Lizenz mit BioNTech und Pfizer
  • Ergebnis je Aktie: 1,21 Euro (unverwässert und verwässert) im dritten Quartal 2025
  • Operatives Ergebnis: 310,2 Mio. Euro im selben Zeitraum

Auch in der Pipeline gibt es Fortschritte: Die europäische Arzneimittelagentur erteilte die Genehmigung für den Start des CVHNLC-Programms bei plattenepithelialem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs. Zudem bleibt die Phase-1-Teil-B-Studie zum Glioblastom-Kandidaten CVGBM im Zeitplan.

Diese Kombination aus stabiler Finanzbasis und klinischem Fortschritt unterstreicht, warum BioNTech CureVac strategisch einbinden will – und nicht bloß eine schwache Restgröße vom Markt nimmt.

Strategischer Hintergrund der Fusion

Für BioNTech ist der Deal ein Baustein der langfristigen Onkologie-Strategie. Im Fokus stehen mRNA-basierte Krebsimmuntherapien und der bispezifische Antikörperkandidat pumitamig (BNT327). CureVac ergänzt dieses Portfolio mit eigener Expertise in mRNA-Design, Trägerformulierung und Produktionskapazitäten.

Aus Sicht des Käufers soll die Übernahme die Entwicklung neuer mRNA-basierter Therapien beschleunigen, indem Know-how und Plattformen beider Häuser gebündelt werden. Die Transaktion ist damit weniger als reiner Kostendeal, sondern vor allem als technologische Verstärkung zu verstehen.

Zeitplan und letzte Schritte

Bis zum 18. Dezember 2025 läuft die weitere Annahmefrist – danach dürfte der organisatorische Umbau schnell folgen. Mit Abschluss von Angebot und Reorganisation endet CureVacs mehr als 25-jährige Geschichte als eigenständiges Unternehmen seit der Gründung im Jahr 2000 in Tübingen.

Für die weitere Entwicklung zählt nun vor allem, wie zügig BioNTech die eingebrachten Programme und Technologien integriert und in seine Onkologie-Pipeline überführt. Die Übernahme markiert damit nicht nur das Börsen-Ende von CureVac, sondern auch den Start einer neuen, gemeinschaftlichen mRNA-Plattform unter dem Dach von BioNTech.

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