Nach einem deutlichen Anstieg am Donnerstag zeigt die D-Wave-Quantum-Aktie heute eine volatile Entwicklung. Ein neues, klar positives Analystenurteil von Mizuho Securities und die Ankündigung eines wichtigen Unternehmensevents sorgen für Bewegung im Kurs. Gleichzeitig nutzen einige Anleger die vorangegangenen Kursgewinne für Gewinnmitnahmen.
- Mizuho startet mit „Outperform“ und Kursziel 46 US-Dollar
- Potenzial laut Studie: über 60 % über dem aktuellen Niveau
- Qubits-2026-Konferenz Ende Januar als nächster wichtiger Termin
- Aktie konsolidiert nach starkem Lauf und neuem Allzeithoch im Oktober
Analysten werden optimistischer
Der jüngste Impuls kam gestern von Mizuho Securities. Die Bank nahm die Aktie mit „Outperform“ in die Bewertung auf und setzte ein Kursziel von 46 US-Dollar. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau entspricht das einem Aufwärtspotenzial von mehr als 60 %. Mizuho verweist dabei vor allem auf die starke Stellung von D-Wave im Bereich kommerzieller Quantum-Annealing-Systeme und auf das wachsende Hybrid-Quantum-Angebot.
Ebenfalls gestern kündigte D-Wave seine jährliche Nutzerkonferenz Qubits 2026 an. Die Veranstaltung findet am 27. und 28. Januar 2026 in Boca Raton, Florida, statt. Das Management will dort zentrale Aktualisierungen zur Technologie-Roadmap präsentieren, unter anderem zu Fortschritten sowohl bei Annealing-Systemen als auch bei gate-basierten Quantencomputing-Projekten.
Heute zeigt sich die Aktie im Tagesverlauf jedoch schwächer und liegt am frühen Nachmittag rund 5 % im Minus, nachdem sie am Vortag in der Spitze 28,49 US-Dollar erreicht hatte. Das Handelsvolumen ist mit über 30 Millionen gehandelten Aktien hoch und signalisiert einen intensiven Austausch zwischen kurzfristigen Gewinnmitnahmen und neuen Käufern, die auf die positiven Analystenimpulse reagieren.
Sektor am Wendepunkt
Die aktuellen Bewegungen fügen sich in ein breiteres Bild im Quantencomputing-Sektor ein. An der Wall Street etabliert sich zunehmend die Sichtweise, dass es sich nicht mehr nur um ein langfristiges Forschungsfeld handelt, sondern um einen Markt mit absehbarer kommerzieller Relevanz. In diese Richtung deutet auch eine jüngste Studie von Evercore ISI, die zu Wochenbeginn mit einem Kursziel von 44 US-Dollar in die Bewertung von D-Wave eingestiegen ist.
Rückenwind erhält das positive Sentiment zudem von einer organisatorischen Veränderung zu Monatsbeginn. Am 2. Dezember hat D-Wave eine eigene Geschäftseinheit für das US-Regierungsgeschäft gegründet, die von Jack Sears Jr. geführt wird. Ziel ist es, verstärkt um Bundesaufträge im Bereich Verteidigung und nationale Sicherheit zu konkurrieren und damit eine verlässlichere Umsatzbasis zu schaffen.
Gleichzeitig bleibt der Titel anfällig für Schwankungen. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 9,4 Milliarden US-Dollar ist die Bewertung ambitioniert und setzt eine sehr konsequente Umsetzung der Strategie voraus. Der im November gemeldete Insiderverkauf von Finanzchef John M. Markovich erinnert daran, dass Teile des Managements Kursanstiege nach einer rund 465-prozentigen Jahresperformance zur Realisierung von Gewinnen genutzt haben.
Ausblick und wichtige Marken
Der nächste große inhaltliche Prüfstein ist die Qubits-2026-Konferenz Ende Januar. Dort wird der Markt insbesondere darauf achten, inwieweit die hybriden Solver von D-Wave bereits heute nachweisbare wirtschaftliche Vorteile für Unternehmenskunden liefern und nicht nur theoretische Leistungsdaten.
Charttechnisch konsolidiert die Aktie aktuell nach dem Allzeithoch von 46,75 US-Dollar aus dem Oktober. Eine erste Unterstützung liegt im Bereich um 26,80 US-Dollar. Gelingt es, sich oberhalb dieser Zone zu stabilisieren, stützen die Kursziele von Mizuho und Evercore das Szenario einer Wiederaufnahme des übergeordneten Aufwärtstrends. Der nächste Quartalsbericht wird für den 10. April 2026 erwartet, womit die Januar-Konferenz der zentrale Kurstreiber in den kommenden Wochen bleibt.
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