D-Wave Quantum präsentiert beeindruckende Quartalszahlen und ein neues Produktflaggschiff – doch die Aktie zeigt sich zuletzt wankelmütig. Was steckt hinter dieser Diskrepanz zwischen den operativen Erfolgen und der Zurückhaltung vieler Investoren?
Glänzende Fassade: Rekordzahlen und neue Technologie
Im ersten Quartal 2025 konnte D-Wave Quantum mit starken Zahlen aufwarten. Der Umsatz schnellte um beeindruckende 509% im Jahresvergleich auf 15 Millionen US-Dollar in die Höhe, was primär auf den Verkauf eines Advantage2-Systems zurückzuführen ist. Auch die Profitabilität verbesserte sich deutlich: Der GAAP-Bruttogewinn erreichte 13,9 Millionen US-Dollar bei einer Marge von 92,5%. Der Nettoverlust verringerte sich auf 5,4 Millionen US-Dollar oder 2 Cents pro Aktie – der niedrigste Wert seit dem Börsengang. Das bereinigte EBITDA-Verlust konnte um 53% auf 6,1 Millionen US-Dollar reduziert werden.
Zusätzlich zu den starken Finanzergebnissen wurde kürzlich der neue Quantencomputer Advantage2 vorgestellt, der die technologische Stellung des Unternehmens unterstreichen soll. Die Kassenlage ist mit 304,3 Millionen US-Dollar per Ende März 2025 robust, auch dank einer Kapitalerhöhung über 146,2 Millionen US-Dollar im ersten Quartal. Gleichzeitig wurde ein gesicherter Kredit zurückgezahlt, was die Schuldenquote auf 12,9% drückte.
Risse im Fundament: Warum die Skepsis bleibt
Trotz dieser positiven Nachrichten fiel die Aktie beispielsweise am gestrigen Dienstag um über 6%. Die Gründe für die Skepsis sind vielfältig. Analysten von Seeking Alpha sprachen heute von einer "holprigen Monetarisierung" und bemängelten eine "minimale Sicherheitsmarge" für Investoren. Die vorhergehende Rallye sei "übermäßig schnell und heftig" verlaufen, was zu einer "teuren Bewertung" geführt habe.
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Weitere Sorgenpunkte, die in den letzten Tagen diskutiert wurden, umfassen:
- Hohes Leerverkaufsinteresse: Deutlich gestiegene Short-Interest-Volumina deuten auf eine pessimistische Markterwartung hin.
- Insiderverkäufe: Mehrere Führungskräfte haben sich von Aktienpaketen getrennt.
- Kritische Berichte und rechtliche Prüfung: Ein kritischer Bericht von Kerrisdale Capital über die Technologie von D-Wave hatte bereits für Unruhe gesorgt und zog Berichten zufolge rechtliche Untersuchungen nach sich.
- Hoher Cash-Burn: Trotz der Umsatzsteigerung und des geringeren Verlusts wird der Cash-Burn von 19,3 Millionen US-Dollar im ersten Quartal als hoch kritisiert, insbesondere im Verhältnis zum erzielten Umsatz.
Obwohl das Papier über die letzten 12 Monate eine atemberaubende Rallye von über 1.000% hingelegt und erst am 26. Mai ein neues 52-Wochen-Hoch bei 16,98 Euro markiert hat, zeigten sich zuletzt Gewinnmitnahmen. Der heutige Kursrückgang um über 3% auf rund 15 Euro könnte ein Zeichen dafür sein, dass der Markt die jüngsten Erfolgsmeldungen bereits eingepreist hatte.
Analystenstimmen: Vorsicht ist geboten
Vor diesem Hintergrund stufte Seeking Alpha die D-Wave Quantum Aktie heute auf "Halten" herab. Die Begründung liegt in der schnellen Rallye und der nun fehlenden Sicherheitsmarge. Anleger scheinen abzuwarten, ob das Unternehmen die vielversprechenden Ansätze auch in nachhaltig steigende Gewinne ummünzen kann. Die hohe Volatilität und die genannten Bedenken mahnen zur Vorsicht. Es bleibt abzuwarten, ob D-Wave die Zweifler überzeugen und den eingeschlagenen Wachstumspfad profitabel fortsetzen kann.
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