Heute ist ein Tag der gemischten Gefühle für die Aktionäre von Daimler Truck: Es ist Ex-Tag für die üppige Dividende von 1,90 Euro je Aktie – ein willkommener Geldregen. Doch hinter der Fassade der Ausschüttung brodelt es: Das Europageschäft des Nutzfahrzeugriesen ist nach Ansicht von Experten "brutal eingebrochen". Kann die neue Chefin Karin Rådström das Steuer noch rechtzeitig herumreißen?
Europäisches Sorgenkind: "Brutal eingebrochen!"
Die virtuelle Hauptversammlung vom Vortag brachte es schonungslos ans Licht: Das europäische Geschäft von Daimler Truck steckt tief in der Krise. Auf der Versammlung, die der Dividendenzahlung zustimmte (Auszahlung am 2. Juni), äußerten Aktionärsvertreter wie Markus Kienle von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) deutliche Kritik. Er sprach von einem "brutal eingebrochenen" Absatz und einer ebenso desolaten Renditeentwicklung bei der Marke Mercedes-Benz in Europa. Die Forderung: ein entschlossenes Gegensteuern.
Neue Chefin, eiserner Sparkurs: Reicht das?
Die neue Vorstandsvorsitzende Karin Rådström steht nun vor einer Mammutaufgabe. Rückendeckung erhält sie für den bereits initiierten Sparkurs, insbesondere das Effizienzprogramm "Cost Down Europe". Auch institutionelle Investoren wie die Fondsgesellschaft DWS setzen ihre Hoffnung auf eine nachhaltige Ergebnisverbesserung durch diese Maßnahmen. Wie dringend der Handlungsbedarf ist, unterstrich ein schwaches erstes Quartal 2025, in dem Daimler Truck empfindliche Rückgänge bei wichtigen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Absatz verkraften musste.
Trotz der internen Unruhe zeigte sich die Aktie zuletzt robust: Seit Jahresbeginn legte das Papier um über 9 % zu und notierte gestern bei 39,74 Euro, deutlich über dem 200-Tage-Durchschnitt von rund 37 Euro. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass der Markt bereits auf eine erfolgreiche Restrukturierung setzt – oder die Dividendenrendite honoriert.
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Showdown im Juli: Der strategische Kompass
Doch was sind die langfristigen Pläne über das aktuelle Sparprogramm hinaus? Die Hauptversammlung bot Rådström eine erste Bühne, um ihre Entschlossenheit zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen zu signalisieren. Die konkreten, tiefgreifenden strategischen Antworten werden allerdings erst für Juli 2025 erwartet. Dann lädt Daimler Truck zum Kapitalmarkttag nach Charlotte, North Carolina (USA), wo der Vorstand die überarbeitete Gesamtstrategie enthüllen will. Für Anleger eine entscheidende Wegmarke.
Die Situation bei Daimler Truck ist von mehreren Faktoren geprägt:
- Bestätigte Dividendenzahlung: Ein wichtiges Signal an die Aktionäre in unruhigen Zeiten.
- Operative Schwäche in Europa: Erfordert schnelle und tiefgreifende Maßnahmen.
- Neuausrichtung unter neuer Führung: Die Erwartungen an klare Zukunftsperspektiven sind hoch.
Die kommenden Monate werden für Daimler Truck somit zur Nagelprobe. Es gilt, das Vertrauen der Investoren durch die konsequente Umsetzung der angekündigten Effizienzprogramme und eine überzeugende Langfriststrategie zu festigen. Gelingt es Rådström, das Ruder im wichtigen europäischen Markt herumzureißen und den Nutzfahrzeugriesen wieder auf einen nachhaltigen Wachstumskurs zu bringen?
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