Daimler Truck forciert den Umbau zum Elektromobilitätsanbieter – während das operative Geschäft schwächelt. Der Nutzfahrzeughersteller baut ein europäisches Ladenetzwerk auf und startet die Serienproduktion neuer E-Lkw. Gleichzeitig drücken schwache Märkte auf die Margen.
TruckCharge geht in den Pilotbetrieb
Das neu geschaffene TruckCharge-Netzwerk ist seit dieser Woche operativ. Die Spedition Wessels in Rhede nutzt das System bereits seit Anfang Oktober, die Spedition Diez in Dettingen unter Teck stieg im Dezember ein.
Das Konzept in Kürze:
– Semi-öffentliches Laden: Unternehmen öffnen ihre Ladeinfrastruktur für externe Nutzer
– Digitale Plattform des dänischen Partners Spirii für Buchung und Abrechnung
– Ziel bis 2030: über 3.000 Schnellladepunkte in Europa
– Depot-Betreiber generieren Zusatzerlöse, Flottenbetreiber zahlen weniger als an öffentlichen Säulen
Mercedes-Benz Trucks hat parallel die Serienproduktion des eActros 400 im Werk Wörth aufgenommen. Das Fahrzeug ist als Sattelzugmaschine oder Pritschenfahrgestell verfügbar, wahlweise mit zwei oder drei Batteriepaketen. Bei schweren Elektro-Lkw erreichte der Konzern im dritten Quartal knapp 50 Prozent Marktanteil in Europa – zum zweiten Mal in Folge als Marktführer.
Nordamerika-Geschäft bricht ein
Das operative Ergebnis im dritten Quartal fiel um 40 Prozent auf 716 Millionen Euro. CFO Eva Scherer rechnet für das Gesamtjahr mit einem bereinigten EBIT am unteren Ende der Spanne von 3,6 bis 4,1 Milliarden Euro. US-Importzölle belasten das Ergebnis im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.
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Besonders hart trifft es das Nordamerika-Segment: Der operative Gewinn sackte um 64 Prozent auf 257 Millionen Euro ab. Die Auslieferungen brachen um 39 Prozent ein. Frachtschwäche, Marktunsicherheit durch Zölle und vorgezogene Auslieferungen im zweiten Quartal zeichnen für den Einbruch verantwortlich.
Autonomes Fahren und Dividende
Für die geplanten Level-4-autonomen Lkw hat Daimler Truck gemeinsam mit Torc Robotics den israelischen Anbieter Innoviz Technologies als LiDAR-Partner ausgewählt. Die Freightliner Cascadia-Trucks sollen mit aufgerüsteten Sensoren ausgestattet werden.
Trotz der Gewinnrückgänge hält das Management am Dividendenvorschlag von 1,90 Euro je Aktie für 2024 fest. Die Aktie notiert aktuell bei 38,50 Euro und liegt damit rund acht Prozent über ihrem 50-Tage-Durchschnitt. Das laufende Aktienrückkaufprogramm signalisiert Zuversicht – ob gerechtfertigt, hängt maßgeblich von der Erholung des nordamerikanischen Frachtenmarkts ab.
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