DeFi Technologies startet morgen den Handel von brasilianischen Hinterlegungsscheinen an der B3-Börse in São Paulo. Der Schritt kommt zu einem kritischen Zeitpunkt: Das Unternehmen kämpft mit Umsatzrückgängen und mehreren Sammelklagen nach enttäuschenden Quartalszahlen.
Doppelstrategie für Lateinamerika
Am Montag bestätigte DeFi Technologies die Zulassung seiner Brazilian Depositary Receipts (BDRs) unter dem Ticker DEFT31. Ab dem 17. Dezember können brasilianische institutionelle und qualifizierte Investoren in die Stammaktien des Unternehmens investieren – in lokaler Währung und ohne den Umweg über internationale Börsen.
Parallel dazu erhielt die Tochtergesellschaft Valour die Genehmigung für vier digitale Asset-ETPs an derselben Börse:
- Valour Bitcoin (BTCV)
- Valour Ethereum (ETHV)
- Valour XRP (XRPV)
- Valour SUI (VSUI)
Alle Produkte starten morgen in den Handel. CEO Johan Wattenström bezeichnet den Launch als zentralen Baustein der internationalen Kapitalmarktstrategie. Brasilien ist laut Unternehmensdaten der größte Krypto-Markt Lateinamerikas mit fast einem Drittel der regionalen Aktivität.
Schwieriges Umfeld
Die Expansion erfolgt in einer herausfordernden Phase. Mitte November veröffentlichte DeFi Technologies Q3-Zahlen mit einem Umsatzrückgang von rund 20 Prozent und korrigierte die Jahresprognose nach unten. Die Aktie sackte auf 1,05 Dollar ab.
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Die Kursschwäche löste eine Welle von Sammelklage-Ankündigungen aus. Mehrere Anwaltskanzleien informierten Investoren über Fristen zur Einreichung als Hauptkläger. Die Vorwürfe drehen sich um angeblich irreführende Aussagen zur verzögerten Arbitrage-Strategie des Unternehmens.
Was jetzt kommt
Entscheidend wird die Marktreaktion auf den morgigen Handelsstart der DEFT31-BDRs und Valour-ETPs. Ein erfolgreicher Launch in Brasilien könnte die globale Wachstumsthese stützen und neue Einnahmequellen erschließen – als Gegengewicht zur Schwäche in der Arbitrage-Sparte.
Ob der Markt die Expansion als materiellen Treiber für 2026 wertet oder weiter von den schwachen Q3-Zahlen und rechtlichen Risiken belastet bleibt, zeigt sich in den kommenden Handelstagen. Auch die Integration der neuen Produkte in brasilianische institutionelle Portfolios wird Aufschluss über das Potenzial geben.
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