DeFi Technologies Aktie: Harte Bewährungsprobe

DeFi Technologies sieht sich mit Sammelklagen und einer drastischen Umsatzprognose-Kürzung konfrontiert, treibt aber gleichzeitig die internationale Expansion voran.

Kurz zusammengefasst:
  • Sammelklagen wegen mutmaßlichem Wertpapierbetrug
  • Umsatzprognose für 2025 um 47 Prozent gekürzt
  • Internationale Expansion an drei neuen Börsen
  • Robuste Bilanz ohne Finanzschulden

Zum Jahresende prallen bei DeFi Technologies zwei Welten aufeinander: Ein optimistischer Ausblick des Managements auf Wachstum und Expansion steht massiven rechtlichen Risiken und einer deutlichen Kürzung der Umsatzprognose gegenüber. Der Markt ringt damit, wie dieser Mix aus Chancen und Belastungen einzuordnen ist.

  • Sammelklagen wegen mutmaßlichem Wertpapierbetrug
  • Umsatzprognose für 2025 um 47 % gesenkt
  • Aktie nach Gewinnwarnung um gut 27 % gefallen
  • Solide Bilanz, aber Governance-Fragen und Untersuchungen
  • Ambitionierte Expansions- und Wachstumspläne für 2026

Sammelklagen und Gewinnwarnung

Mehrere Kanzleien haben Sammelklagen wegen mutmaßlichen Wertpapierbetrugs gegen DeFi Technologies eingereicht. Die Frist zur Benennung eines Hauptklägers läuft bis Ende Januar 2026. Im Fokus steht der Zeitraum zwischen dem 12. Mai und dem 14. November 2025.

DeFi Technologies

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Den Klagen zufolge soll das Unternehmen in dieser Zeit irreführende Aussagen zur DeFi-Alpha-Arbitragestrategie gemacht haben. Konkret wird vorgeworfen:

  • Nicht offengelegte operative Verzögerungen bei der Umsetzung der DeFi-Alpha-Strategie
  • Unterschätzung des Wettbewerbsdrucks durch andere Digital Asset Treasury (DAT)-Anbieter
  • Wesentliche Fehldarstellung von Finanzprognosen, die letztlich in einer drastischen Prognosekorrektur mündete

Am 14. November 2025 kappte DeFi Technologies die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2025 von 218,6 auf rund 116,6 Millionen US‑Dollar – ein Rückgang um 47 %. In den zwei darauffolgenden Handelstagen verlor die Aktie 27,59 % und geriet spürbar unter Druck.

Expansion trotz Gegenwind

Parallel zu den laufenden juristischen Verfahren zeichnete CEO Johan Wattenström in seinem zum 30. Dezember veröffentlichten Jahresbrief ein deutlich positiveres Bild der operativen Entwicklung. Im Zentrum steht die Tochter Valour, die inzwischen 102 börsengehandelte Produkte (ETPs) anbietet. Das Unternehmen bezeichnet diese Palette als das weltweit diversifizierteste regulierte Digital-Asset-ETP-Portfolio.

Breitere Marktpräsenz

2025 hat DeFi Technologies seine Kapitalmarktpräsenz deutlich ausgebaut:

  • Listing an der London Stock Exchange
  • Börsennotiz an der SIX Swiss Exchange
  • Einstieg an der B3 Börse in Brasilien mit BDRs und fünf digitalen Asset-ETPs, die am 23. Dezember 2025 gestartet sind

Für 2026 plant das Unternehmen eine weitere geografische Ausweitung in Europa, Lateinamerika, Afrika und dem Mittleren Osten. Dieser Wachstumspfad bildet den operativen Gegenpol zu den aktuellen Rechts- und Vertrauensproblemen.

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Bilanz und Ertragslage

Trotz operativer Herausforderungen verweist DeFi Technologies auf eine robuste finanzielle Ausgangslage. Per Ende des dritten Quartals 2025 meldete das Unternehmen:

  • 165,7 Millionen US‑Dollar an liquiden Mitteln und Digital-Asset-Treasury-Vermögenswerten
  • 44 Millionen US‑Dollar an Venture-Beteiligungen
  • Keine Finanzschulden in der Bilanz
  • 100 Millionen US‑Dollar an im Jahr 2025 aufgenommenem Kapital

In den ersten neun Monaten 2025 erzielte DeFi Technologies rund 80 Millionen US‑Dollar Umsatz und 39 Millionen US‑Dollar operativen Gewinn. Damit stehen ein grundsätzlich profitables Geschäftsmodell und eine starke Bilanz einer deutlich reduzierten Zukunftsprognose gegenüber.

Bewertung und Governance-Risiken

CEO Wattenström sprach in seinem Brief offen von einer „Bewertungslücke“. Bei einer Marktkapitalisierung von etwa 285,8 Millionen US‑Dollar (Stand 29. Dezember 2025) ergibt sich nach Abzug von Liquidität und Investitionen ein impliziter Wert von rund 76,1 Millionen US‑Dollar für das operative Kerngeschäft. Daraus resultiert ein EV/EBITDA-Multiple von lediglich 1,82.

Auf der Governance-Seite kamen zusätzliche Unsicherheiten hinzu. Aufsichtsrat Stefan Hascoet trat mit Wirkung zum 22. Dezember 2025 zurück. Zudem teilte das Unternehmen mit, laufende Untersuchungen zu „Ungleichgewichten in den Aktionärsbeständen“ bei verschiedenen Broker-Dealern durchzuführen. Diese Punkte verstärken die Zweifel an der derzeitigen Unternehmensführung und -struktur.

Strategische Pläne für 2026

Für das kommende Jahr hat DeFi Technologies mehrere Initiativen angekündigt:

  • Aufbau von Valour Custody als eigenständige Geschäftseinheit
  • Expansion in dezentrale Marktservices, einschließlich Dark-Pool-Handelsplattformen
  • Kapitaleinsatz in Treasury- und Handelsstrategien
  • Verfolgung ausgewählter M&A-Möglichkeiten

Die Aktie spiegelt aktuell ein Spannungsfeld wider: Auf der einen Seite ambitioniertes Wachstum, internationale Expansion und eine solide Bilanz, auf der anderen Seite erhebliche rechtliche Risiken, eine stark gesenkte Umsatzprognose und offene Governance-Fragen. Entscheidend für den weiteren Kursverlauf dürfte sein, wie sich die Sammelklagen bis zur Hauptklägerfrist Ende Januar 2026 entwickeln und ob das Management seine Expansionspläne unter diesen Rahmenbedingungen wie angekündigt umsetzen kann.

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