DeFi Technologies gerät zunehmend unter juristischen Druck. Neue Sammelklagen stellen die frühere Kommunikation zur Arbitragestrategie „DeFi Alpha“ infrage – und treffen auf bereits deutlich gekappte Umsatzprognosen. Wie passt das zu den jüngsten Expansionsschritten in Brasilien?
Neue Sammelklage und zentrale Vorwürfe
Heute hat die Kanzlei DJS Law Group eine Wertpapier-Sammelklage gegen DeFi Technologies eingereicht. Betroffen ist der Zeitraum zwischen dem 12. Mai 2025 und dem 14. November 2025. Die Klage basiert auf dem US‑Securities Exchange Act und wirft dem Unternehmen irreführende Aussagen zur DeFi‑Alpha‑Arbitragestrategie vor.
Im Mittelpunkt der Beschwerde stehen drei Punkte:
- Verzögerungen im Arbitrage-Geschäft: Es soll zu nicht offengelegten Verzögerungen bei der Umsetzung der DeFi‑Alpha‑Strategie gekommen sein, die als wichtiger Umsatztreiber galt.
- Wettbewerb unterschätzt: Laut Klage hat das Management den Wettbewerbsdruck im Bereich Digital Asset Treasury (DAT) verharmlost, insbesondere in Bezug auf die Fähigkeit, Arbitragegeschäfte wie geplant auszuführen.
- Irreführende Wirkung auf Umsatzprognosen: Diese Faktoren sollen öffentliche Aussagen des Unternehmens wesentlich verzerrt und letztlich in eine deutliche Korrektur der Umsatzguidance gemündet haben.
Anleger, die sich als Lead Plaintiff beteiligen wollen, haben dafür eine Frist bis zum 30. Januar 2026. Die juristische Auseinandersetzung folgt auf eine bereits unruhige Phase der Aktie seit Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal Mitte November.
Finanzielle Grundlage der Klage
Der juristische Konflikt ist eng mit den veröffentlichten Finanzdaten verknüpft. Am 14. November 2025 meldete DeFi Technologies einen Umsatzrückgang von knapp 20 % im dritten Quartal.
Deutlich schwerer wiegt die drastische Kürzung der Jahresprognose 2025:
- frühere Umsatzprognose: 218,6 Mio. US‑Dollar
- neue Prognose: rund 116,6 Mio. US‑Dollar
Damit senkte das Unternehmen seine Erwartung um rund 47 %. Zur Begründung verwies das Management auf:
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei DeFi Technologies?
- eine „Proliferation von DAT‑Unternehmen“, also deutlich mehr Wettbewerber im Digital‑Asset‑Treasury‑Bereich
- eine Verengung der Kursbewegungen bei digitalen Assets, die Arbitragemöglichkeiten einschränkte
Genau diese Faktoren, die nun als zentrale Erklärung dienen, seien nach Darstellung der Klage zuvor nicht rechtzeitig und nicht ausreichend transparent gegenüber Investoren kommuniziert worden.
Expansion in Brasilien und Governance-Friktionen
Parallel zu den rechtlichen Belastungen treibt DeFi Technologies seine internationale Expansion voran. Am 23. Dezember 2025 lancierten das Unternehmen und seine Tochter Valour Brazilian Depositary Receipts (BDRs) sowie fünf digitale Asset‑ETPs an der Börse B3 in Brasilien. Damit erschließt der Anbieter den wichtigen lateinamerikanischen Markt für digitale Anlageprodukte.
Gleichzeitig gibt es jedoch Unruhe in der Unternehmensführung. Bereits am 22. Dezember 2025 trat der Director Stefan Hascoet mit sofortiger Wirkung zurück. Zudem informierte das Management über laufende Untersuchungen zu „Ungleichgewichten im Aktienbesitz“ bei verschiedenen Broker‑Dealern. Diese Prüfung der Eigentumsstruktur sorgt für zusätzliche Unsicherheit auf der Governance‑Ebene.
Marktlage und Risikoprofil
Die Aktie handelt in einem volatilen Umfeld und bewegte sich zuletzt um die Marke von 1,26. Die Kombination aus der heute eingereichten Sammelklage und der deutlichen Kürzung der Umsatzprognose hat die Stimmung klar eingetrübt. Der Markt bewertet derzeit vor allem:
- den möglichen finanziellen und reputativen Schaden aus der Wertpapierklage
- die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells unter verschärftem Wettbewerb im DAT‑Segment
- die Bedeutung der Expansion in Brasilien als potenziellen Ausgleich zu den Belastungen im Kerngeschäft
Aktuelle Risikofaktoren im Überblick:
- Rechtlich: Aktive Securities‑Sammelklage mit Lead‑Plaintiff‑Frist Ende Januar 2026
- Finanziell: Kürzung der Umsatzguidance 2025 um rund 47 %
- Governance: Jüngster Rücktritt eines Directors und laufende Untersuchung zu Ungleichgewichten in der Aktienstruktur
- Operativ: Markteintritt in Brasilien (B3) mit neuen BDRs und ETPs als Gegenpol zu den Herausforderungen im bestehenden Geschäft
In den kommenden Wochen dürfte vor allem die weitere Entwicklung der Klage sowie mögliche Updates zur Governance‑Prüfung entscheidend dafür sein, wie stark die operativen Fortschritte in Brasilien die aktuelle Belastungslage ausgleichen können.
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