Die Aktie der Deutschen Bank hält Anleger derzeit in Atem. Nach einer beeindruckenden Rallye, die den Kurs auf ein Mehrjahreshoch von 25,63 Euro katapultierte, ist eine spürbare Ruhe eingekehrt. Doch ist diese Seitwärtsbewegung bei aktuell rund 24,80 Euro nur die sprichwörtliche Ruhe vor dem nächsten Kurssprung – oder bahnt sich eine Korrektur an? Die Spannung ist förmlich greifbar.
Charttechnik am Scheideweg
Seit Jahresbeginn kann sich die Performance mit einem Zuwachs von annähernd 50 Prozent mehr als sehen lassen. Doch die jüngste Konsolidierung lässt aufhorchen. Die Bollinger-Bänder, ein beliebter technischer Indikator, verengen sich zusehends – ein klassisches Signal dafür, dass eine größere Kursbewegung bevorstehen könnte. Der Relative-Stärke-Index (RSI) bewegt sich mit 70 Punkten zwar im langfristig überkauften Bereich, was zur Vorsicht mahnt, aber keinesfalls einen Abgesang bedeuten muss.
Entscheidend für den weiteren Verlauf dürfte die Unterstützungszone zwischen 23,10 und 23,60 Euro sein. Hier hat der Titel in der Vergangenheit mehrfach Halt gefunden. Ein Rutsch darunter könnte jedoch weiteres Abwärtspotenzial bis in den Bereich von etwa 22 Euro freisetzen. Auf der Oberseite hingegen lauert der Ausbruch: Gelingt es, die Marke von 25,65 Euro nachhaltig zu überwinden, wäre der Weg frei für Kursziele zwischen 28,85 und 30,00 Euro. Positiv stimmt, dass sowohl der 50-Tage-Durchschnitt bei 22,97 Euro als auch der 200-Tage-Durchschnitt bei 18,76 Euro den mittel- und langfristigen Aufwärtstrend bestätigen.
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Fundamentale Stärke und operative Erfolge
Abseits der reinen Charttechnik stützen solide Fundamentaldaten das positive Bild. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stand ein Umsatz von 29 Milliarden Euro zu Buche, bei einem Gewinn vor Steuern von 5,30 Milliarden Euro. Anleger dürfen sich zudem über eine deutlich gestiegene Dividende von 0,68 Euro je Aktie freuen, was einem Plus von fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ein geplantes Aktienrückkaufprogramm soll die Ausschüttungen sogar auf insgesamt acht Milliarden Euro anheben. Die harte Kernkapitalquote von 13,8 Prozent unterstreicht die robuste finanzielle Verfassung des Instituts und liegt komfortabel über den regulatorischen Anforderungen.
Dass die Deutsche Bank auch im operativen Geschäft Akzente setzt, zeigt ihr Engagement im Anleihemarkt. So tritt das Geldhaus beispielsweise als Stabilisierungskoordinator für eine im Juni 2025 startende zehnjährige Euro-Anleihe von Urenco Finance N.V. auf und übernimmt eine ähnliche Rolle bei der Emission sechsjähriger Green Notes von Pacific Life Global Funding II, deren Stabilisierungsphase bis Juli 2025 laufen soll. Diese Aktivitäten im Kapitalmarktgeschäft untermauern die Ertragskraft der Bank.
Die kanadische RBC bestätigte unlängst ihr "Outperform"-Rating mit einem Kursziel von 25 Euro und verweist auf das starke Handelsgeschäft sowie die robusten Kapitalmarktaktivitäten. Die kommenden Handelstage dürften also entscheidend werden: Gelingt der Ausbruch nach oben oder gewinnen doch die Bären die Oberhand? Die Weichen werden bald gestellt.
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