Die T-Aktie kommt einfach nicht zur Ruhe. Während das Management mit einer massiven Ausweitung der Disney-Kooperation die Flucht nach vorn antritt, grätschen Analysten dazwischen und sorgen für Verunsicherung. Das renommierte Haus Bernstein Research senkte heute überraschend das Kursziel und warnt vor härteren Zeiten im wichtigsten Markt des Konzerns. Ist die Wachstumsstory des Telekom-Riesen damit ernsthaft gefährdet oder bietet der Rücksetzer eine Einstiegschance?
Bernstein zieht die Bremse
Der heutige Handelstag steht im Schatten einer deutlichen Warnung. Zwar bestätigt Bernstein-Analyst Ottavio Adorisio die generelle Einstufung mit „Outperform“, doch der Schnitt beim Kursziel von 40 auf 37 Euro wiegt schwer. Die Begründung trifft den Nerv der Anleger: Adorisio sieht für 2025 trübere Aussichten.
Der Grund für die Skepsis liegt ausgerechnet in der bisherigen Cash-Cow des Konzerns. Auf dem US-Markt droht ein härterer Wettbewerb, was die Gewinne der Tochter T-Mobile US unter Druck setzen könnte. Gleichzeitig ziehen auch im heimischen deutschen Breitbandgeschäft dunkle Wolken in Form von Preiskämpfen auf. Dass die Aktie aktuell bei 27,54 Euro notiert und damit über 23 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch liegt, spiegelt diese Sorgen bereits wider. Der Markt fragt sich: Ist das Polster aus Kostensenkungen dick genug, um diese Margen-Dellen abzufedern?
Angriff mit der „Maus“
Das Management setzt genau gegen diese drohende Stagnation eine aggressive Content-Strategie. Die heute verkündete Vertiefung der Partnerschaft mit Disney+ ist mehr als nur PR. Nach dem Startschuss bei der ungarischen Tochter Magyar Telekom soll der Streaming-Dienst ab 2026 tief in die europäischen Produktwelten integriert werden.
Die Logik dahinter ist simpel, aber effektiv: Wer seine Internetleitung im Bündel mit Premium-Content bucht, wechselt den Anbieter seltener. In einem gesättigten Markt ist diese Senkung der Kündigungsrate (Churn Rate) der wichtigste Hebel für stabile Erträge. Gleichzeitig soll der Umsatz pro Kunde durch diese „Value-Added Services“ steigen – ein notwendiger Schritt, um den von Bernstein kritisierten Preisdruck im Kerngeschäft zu kompensieren.
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Die Faktenlage im Überblick
Während der US-Feiertag „Thanksgiving“ heute für Ruhe sorgt, sollten Anleger folgende Punkte im Blick behalten:
- Chart-Alarm: Der Kurs kämpft um die Marke von 27,50 Euro. Ein Rutsch darunter könnte den Weg in Richtung des 52-Wochen-Tiefs bei 26,45 Euro ebnen.
- US-Dominanz: Trotz Feiertag zeigt T-Mobile US beim Formel-1-Rennen in Las Vegas mit einem massiven 5G-Netzwerk Präsenz – ein technischer Beweis der Überlegenheit gegenüber AT&T und Verizon.
- Support: Das laufende Aktienrückkaufprogramm stützt den Kurs technisch, kann aber fundamentale Bedenken allein nicht ausräumen.
Ruhe vor dem Sturm?
Der heutige, umsatzarme Feiertagshandel täuscht über die Brisanz der Lage hinweg. Die entscheidende Reaktion wird erst am Freitag erwartet, wenn die US-Investoren an den Markt zurückkehren und die Bernstein-Analyse sowie die Disney-News im Kontext bewerten.
Für Anleger spitzt sich die Lage zu: Die Aktie hat seit Jahresanfang fast 6 Prozent verloren und notiert unter ihren gleitenden Durchschnitten (50- und 200-Tage-Linie). Gelingt es der Telekom nicht, die Zweifel am US-Wachstum schnell zu zerstreuen, könnte die charttechnische Unterstützung bei 27,50 Euro fallen. Die Disney-Strategie ist der richtige Weg, doch ihre finanzielle Wirkung wird sich erst in den Quartalszahlen 2026 zeigen – für kurzfristig orientierte Trader könnte das zu spät sein.
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