Die Deutz AG durchlebt einen fundamentalen Wandel. Mit neuem CFO, überarbeiteter Unternehmensstrategie und einem umfassenden Sparprogramm positioniert sich der Motorenhersteller für die Zukunft – doch die aktuelle Bilanz zeigt deutliche Risse.
Führungswechsel unter Volldampf
Oliver Neu übernahm am 1. Oktober die CFO-Position bei Deutz. Der 43-jährige Bankkaufmann folgt auf Timo Krutoff, der das Unternehmen Ende November im gegenseitigen Einvernehmen verlässt. Neu bringt umfangreiche internationale Erfahrung von ThyssenKrupp mit, inklusive Stationen in Brasilien und China.
„Aufgrund seiner bisherigen Rolle ist er mit den finanziellen Belangen der Deutz AG bestens vertraut“, kommentierte Aufsichtsratschef Dr. Dietmar Voggenreiter die Berufung. Die nahtlose Übergabe soll Stabilität in turbulenten Zeiten garantieren.
Dual+ Strategie: Neuer Kurs gesetzt
Beim Kapitalmarkttag am 8. Oktober präsentierte Deutz die weiterentwickelte Dual+ Strategie. Das Herzstück: eine stärkere Portfoliodiversifizierung mit nachfrageorientiertem Ansatz bei alternativen Antrieben.
- Neues Segment „Solutions“: Positionierung als Lösungsanbieter entlang bekannter Wertschöpfungsketten
- „New Technology“-Segment: Fokus auf E-Produkte und Wasserstoffverbrennungsmotoren
- „Energy“-Segment: Ziel von über 500 Millionen Euro Umsatz bis 2030
Bis 2030 peilt Deutz ein Umsatzwachstum auf rund 4,0 Milliarden Euro an. Das Solutions-Segment soll mit 30 Prozent durchschnittlicher jährlicher Wachstumsrate expandieren.
Kostenschock: 50 Millionen Euro Sparprogramm
Als Reaktion auf die schwierige Wirtschaftslage startete Deutz ein drastisches Sparprogramm. Bis Ende 2026 sollen nachhaltige Einsparungen von 50 Millionen Euro realisiert werden. Bereits im vierten Quartar 2024 werden kurzfristige Maßnahmen Einsparungen von 10 bis 15 Millionen Euro bringen.
„Unsere Aufgabe ist es nun, die bereits ergriffenen Maßnahmen auszuweiten und zu verstetigen“, erklärte CFO Oliver Neu. Das Programm umfasst strukturelle Veränderungen und Stellenkürzungen, die mit Arbeitnehmervertretern abgestimmt werden.
Prognose-Einbruch: Realität holt Deutz ein
Die ernüchternde Wahrheit offenbarte sich am 3. Oktober: Deutz korrigierte die Jahresprognose 2024 massiv nach unten. Statt 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro erwartet das Management nun nur noch rund 1,8 Milliarden Euro Umsatz. Die EBIT-Marge vor Sondereffekten sank auf 4,0 bis 5,0 Prozent – zuvor waren 5,0 bis 6,5 Prozent avisiert.
Die Anpassung reflektiert die schwächere Nachfrage im dritten Quartal. Das Management erwartet keine kompensatorische Erholung der Kundennachfrage im Schlussquartal. Die Antwort: intensivierte Kostensenkungsmaßnahmen inklusive Kurzarbeit.
Kann die Strategie-Offensive den Abwärtstrend stoppen? Am 7. November liefern die Q3-Ergebnisse die nächste Bewährungsprobe für den traditionsreichen Motorenbauer.
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