Die Diginex-Aktie setzt ihren bemerkenswerten Höhenflug fort und legte heute zeitweise um mehr als 7 Prozent auf über 13 Euro zu. Innerhalb eines Monats hat sich der Wert des Papiers fast verdoppelt. Angetrieben wird die Rally von einer hochriskanten Übernahmestrategie und einer neuen Partnerschaft in Südostasien.
Milliarden-Poker um RegTech-Imperium
Das Herzstück der aktuellen Euphorie bildet Diginex‘ aggressive Expansionsstrategie. Das Unternehmen plant gleich mehrere Großakquisitionen: Die Übernahme des KI-Spezialisten Resulticks für bis zu 2 Milliarden US-Dollar steht im Zentrum, finanziert größtenteils durch neue Aktienausgaben. Zusätzlich sollen der Cybersecurity-Anbieter Findings für 305 Millionen US-Dollar und ESG-Datenspezialist Matter DK ApS folgen.
Doch die Finanzierung birgt Sprengstoff: Ende März verfügte Diginex über magere 3 Millionen US-Dollar Barmittel, während die Deals Barzahlungen von über 100 Millionen US-Dollar erfordern. Die Due-Diligence-Phase für den entscheidenden Resulticks-Deal wurde bis zum 31. Oktober verlängert.
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Indonesien-Deal befeuert Asien-Fantasie
Positive operative Nachrichten stützen trotzdem die Anleger-Fantasie. Anfang Oktober verkündete Diginex eine strategische Partnerschaft mit dem indonesischen Technologieunternehmen iNEED. Der 1,7 Millionen US-Dollar schwere Deal sieht vor, über 1.000 ländliche Banken in Indonesien mit Diginex‘ ESG-Reporting-Plattform auszustatten.
Das verschafft dem Unternehmen wichtigen Zugang zum schnell wachsenden asiatischen Markt für nachhaltige Finanzen. Weitere strategische Allianzen mit Allocations Inc. und BlockRidge unterstreichen die Positionierung in Zukunftsmärkten wie ESG-Reporting und digitalen Vermögenswerten.
Ende Oktober: Alles oder nichts?
Die kommenden Wochen werden zur Schicksalsstunde für Diginex. Der Abschluss der Due-Diligence-Prüfung für die Resulticks-Übernahme Ende Oktober könnte zum Meilenstein werden – oder die hochfliegenden Pläne empfindlich treffen. Bei einer bereits extremen Bewertung im Verhältnis zum aktuellen Umsatz hängt der Erfolg maßgeblich davon ab, ob das Management die milliardenschweren Übernahmen ohne übermäßige Verwässerung der Aktionäre stemmen kann.
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