Diginex wird an der Börse wie ein Einhorn gefeiert, liefert aber Zahlen eines Kleinunternehmens. Die Diskrepanz zwischen Marktkapitalisierung und realem Umsatz hat inzwischen absurde Züge angenommen. Droht hier das böse Erwachen oder gelingt das Wunder durch eine strategische Neuausrichtung?
Chartbild schlägt Alarm
Wer auf die Fundamentaldaten blickt, traut seinen Augen kaum. Eine Marktkapitalisierung von rund 2,34 Milliarden US-Dollar steht einem Jahresumsatz von gerade einmal 2,04 Millionen US-Dollar gegenüber. Begleitet wird dies von tiefroten Zahlen beim Nettoergebnis. Diese Bewertungsschere ist nicht nur weit geöffnet, sie droht zu reißen. Kein Wunder, dass die Experten von Weiss Ratings die Reißleine ziehen und das Urteil „Sell“ bestätigen.
Auch charttechnisch brennt es lichterloh. Der Kurs notiert deutlich unter der 50-Tage-Linie bei etwa 16,70 US-Dollar – ein klassisches Bärensignal. Das extrem dünne Handelsvolumen am gestrigen „Black Friday“ zeigt zudem, wie fragil das aktuelle Niveau ist. Wenige Verkäufe könnten hier bereits einen Erdrutsch auslösen.
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Flucht nach vorn?
Um die astronomische Bewertung zu rechtfertigen, setzt das Management alles auf eine Karte: den „Compliance Super-Stack“. Durch geplante Zukäufe im KI- und Menschenrechtsbereich soll das Ruder herumgerissen werden. Doch Vorsicht ist geboten – bislang existieren für die Übernahmen von Kindred OS und The Remedy Project lediglich Absichtserklärungen (MOUs). Verbindliche Verträge? Fehlanzeige.
Zudem sorgt ein weiteres Damoklesschwert für Nervosität: Die ursprünglich für Ende Oktober angesetzte Frist für die 2-Milliarden-Dollar-Transaktion mit Resulticks ist verstrichen. Diese Unsicherheit lastet schwer auf dem Titel.
- Kurs: 11,55 USD (Freitagsschluss an der NASDAQ)
- Trend: Bärisch (Notierung klar unter 50-Tage-Durchschnitt)
- Realitäts-Check: 2,34 Mrd. USD Börsenwert bei nur 2,04 Mio. USD Umsatz
- Risiko: Überfälliger Resulticks-Deal und unverbindliche MOUs
Kann diese Wette aufgehen? Der Markt preist derzeit ein perfektes Gelingen aller Pläne ein. Scheitern die Deals oder bleibt das Umsatzwunder aus, dürfte die Fallhöhe angesichts der fundamentalen Leere gewaltig sein.
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