DocMorris Aktie: Tiefer Fall nach Kapitalspritze?

DocMorris sammelt 200 Mio. Franken ein, doch die massive Verwässerung und steigende Verluste belasten den Aktienkurs. Analysten bewerten die Maßnahme kontrovers.

Kurz zusammengefasst:
  • Kurs stürzt auf neues 52-Wochen-Tief
  • Umsatzwachstum, aber Verluste verdoppelt
  • Analysten uneins über Zukunftsperspektiven
  • Marketingausgaben belasten Ergebnis

Eine umfassende Kapitalerhöhung hat bei DocMorris für tektonische Verschiebungen gesorgt und deutliche Spuren im Aktienkurs hinterlassen. Frisches Kapital von rund 200 Millionen Schweizer Franken wird eingesammelt, doch der Preis dafür ist eine massive Verwässerung und erhebliche Nervosität unter den Investoren. Ist dies der notwendige Schritt zur Stabilisierung oder ein Vorbote weiterer Turbulenzen?

Schockwellen am Markt: Kurssturz und neue Tiefs

Mit dem Beginn des Bezugsrechtehandels für die neuen Aktien am 13. Mai erlebte der Kurs einen signifikanten optischen Einbruch. Für Anleger, die ihre Bezugsrechte nutzen oder veräußern, ist dies zunächst eine technische Konsequenz. Die damit verbundene massive Verwässerung der Anteile hat jedoch gravierende längerfristige Auswirkungen. Die Aktie markierte infolgedessen am 13. Mai bei 8,85 Franken ein neues 52-Wochen-Tief. Der Titel ist damit klar im Abwärtstrend.

Die Details der auf der Generalversammlung vom 8. Mai genehmigten Kapitalerhöhung sind klar definiert:

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  • Für jede gehaltene Aktie (Stichtag 12. Mai) erhielten Aktionäre ein Bezugsrecht.
  • Drei Bezugsrechte ermöglichen den Kauf einer neuen Aktie zu 5,75 Franken.
  • Der Handel der Bezugsrechte an der SIX Swiss Exchange endet heute, am 19. Mai 2025.
  • Die Ausübungsfrist für die Bezugsrechte läuft bis zum 21. Mai 2025, 12:00 Uhr MESZ.

Frisches Kapital für Wachstum – und alte Lasten?

Doch wofür wird diese erhebliche Kapitalspritze konkret benötigt? Der Nettoerlös soll primär zwei strategischen Zielen dienen: der Finanzierung des Wachstums im margenstarken Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten (Rx), insbesondere durch gezielte Marketingaufwendungen, sowie der möglichen Rückzahlung einer im September 2026 fälligen Wandelanleihe über 95 Millionen Franken. Das erklärte Ziel ist es, bis im Laufe des Jahres 2027 einen positiven Free Cashflow auf Konzernebene zu erreichen.

Quartalszahlen: Licht und Schatten

Parallel zu den Turbulenzen um die Kapitalmaßnahme legte DocMorris auch die Zahlen für das erste Quartal 2025 vor. Diese zeichnen ein zwiespältiges Bild. Der Nettoumsatz kletterte zwar um 14 Prozent auf 280,6 Millionen Franken, getrieben vor allem durch einen beeindruckenden Umsatzsprung bei verschreibungspflichtigen Medikamenten (Rx) von 34,6 Millionen auf 51,8 Millionen Franken im Vergleich zum Vorjahr – ein Wachstum von 52,3 Prozent. Doch was sagt die Kehrseite der Medaille? Der Nettoverlust weitete sich empfindlich von 8,9 Millionen auf 25,2 Millionen Franken aus. Auch der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verschlechterte sich per Ende März auf -16,2 Millionen Franken, über 4 Millionen Franken mehr als im Vorjahresquartal. Hier schlagen bereits geplante höhere Marketingausgaben von rund 10 Millionen Franken zu Buche.

Analysten im Zwiespalt: Rettung mit bitterem Beigeschmack

Die Reaktionen der Analysten fallen gespalten aus. Zwar dürfte die Kapitalmaßnahme die Bilanzqualität und Liquidität stärken, doch dies geschieht unverkennbar auf Kosten einer massiven Verwässerung des Gewinns je Aktie. So senkte beispielsweise Warburg Research das Kursziel, bestätigte aber die Einstufung "Hold". Die Baader Bank beließ es bei "Reduce" und verwies ebenfalls auf die Ergebnisverwässerung. Die Unsicherheit um die Folgen der Kapitalerhöhung für die Aktienstruktur und die künftige Gewinnentwicklung lastet schwer auf dem Papier.

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