Der Energieriese E.ON legt beeindruckende Quartalszahlen vor und stellt den Aktionären auf der heutigen Hauptversammlung eine höhere Dividende in Aussicht. Doch während die aktuellen Geschäfte brummen, wirft eine offene Zukunftsfrage einen Schatten auf die langfristige Ertragskraft. Steht der Konzern vor einer regulatorischen Zäsur?
Quartalszahlen übertreffen Erwartungen deutlich
Die gestern veröffentlichten Zahlen für das erste Quartal 2025 malen ein positives Bild. E.ON konnte das bereinigte Konzern-EBITDA um beachtliche 18 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro steigern. Verantwortlich für diesen Sprung waren vor allem massive Investitionen: Mit knapp 1,5 Milliarden Euro floss rund 22 Prozent mehr Kapital als im Vorjahresquartal in den Konzern, schwerpunktmäßig in den Ausbau und die Modernisierung der Stromnetze.
Netzgeschäft als starker Motor
Besonders das Kerngeschäft mit den Energienetzen erwies sich als Wachstumstreiber. Hier kletterte das bereinigte EBITDA von 1,8 Milliarden auf 2,1 Milliarden Euro. Gestiegene Investitionen, höhere durchgeleitete Strommengen und positive Nachholeffekte bei Netzverlustkosten beflügelten das Ergebnis. Auch die Sparte Energy Infrastructure Solutions trug mit einem EBITDA-Plus von 25 Prozent auf über 200 Millionen Euro zum Erfolg bei, begünstigt durch Witterungseffekte und eine normalisierte Anlagenverfügbarkeit in Skandinavien.
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Die Eckdaten untermauern den starken Jahresauftakt:
- Satte Dividende: Vorschlag einer Dividende von 0,55 Euro je Aktie für 2024 (+4%).
- Investitionsschub: Fast 1,5 Milliarden Euro Investitionen im Q1 2025 (+22%).
- Netze im Plus: Bereinigtes EBITDA im Netzgeschäft um rund 17% gestiegen.
- Kurs gehalten: E.ON bestätigt die Prognose für 2025 und den Ausblick bis 2028.
Management bekräftigt Ziele und Dividendenversprechen
Trotz eines Rückgangs des bereinigten Konzernüberschusses um neun Prozent auf 529 Millionen Euro – bedingt durch nicht-operative Ergebniseffekte, beispielsweise aus Derivatgeschäften – zeigt sich das Management zuversichtlich. Finanzchefin Nadia Jakobi betonte, man habe eine gute Basis für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2025 gelegt. Das Versprechen einer jährlichen Dividendensteigerung von bis zu fünf Prozent wurde bekräftigt. Für 2025 peilt E.ON einen operativen Gewinn von 9,6 bis 9,8 Milliarden Euro an, der bereinigte Überschuss soll zwischen 2,85 und 3,05 Milliarden Euro liegen. Die Investitionen sollen im Gesamtjahr auf 8,6 Milliarden Euro ansteigen. Dieser Optimismus findet auch im Aktienkurs Widerhall: Seit Jahresbeginn hat das Papier bereits beeindruckende 30,78 Prozent zugelegt und notierte gestern bei 15,04 Euro, nur unweit des kürzlich erreichten 52-Wochen-Hochs von 15,82 Euro.
Die große Unbekannte: Regulatorische Weichenstellung
Doch abseits der glänzenden Zahlen und optimistischen Prognosen gibt es einen entscheidenden Faktor, der die langfristige Ertragskraft von E.ON maßgeblich beeinflussen wird: die regulatorischen Rahmenbedingungen. Insbesondere die Vorgaben der Bundesnetzagentur zur Verzinsung des eingesetzten Kapitals im Stromgeschäft sind hier zentral. Wie diese ab 2029 aussehen werden, ist aktuell völlig offen. Diese Unsicherheit stellt eine erhebliche Herausforderung für zukünftige Investitionsentscheidungen des Energieriesen dar. Wird E.ON auch dann noch die gewohnten Renditen erwirtschaften können?
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