E.ON Aktie: Vertrauen verspielt?

Der Bundesgerichtshof bestätigt niedrige Eigenkapitalzinssätze für Netzbetreiber. Damit entfällt für E.ON die Hoffnung auf rückwirkende Nachzahlungen, was die Aktie unter Druck setzt.

Kurz zusammengefasst:
  • BGH bestätigt Zinssätze der Bundesnetzagentur
  • Keine rückwirkenden Erhöhungen für Netzbetreiber
  • Aktie notiert im stark überverkauften Bereich
  • Fokus verschiebt sich auf operative Exzellenz

Der juristische Kampf um höhere Netzentgelte ist entschieden – zu Ungunsten der Versorger. Das heutige Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) beendet die Spekulationen auf lukrative Nachzahlungen und setzt den Kurs unter Druck. Damit schwindet die zuletzt im Markt gehandelte „Upside-Fantasie“ für den DAX-Konzern.

Die wichtigsten Fakten:
* Urteil: Der BGH bestätigt die Zinssätze der Bundesnetzagentur und kassiert ein früheres Urteil des OLG Düsseldorf.
* Zinssätze: Für Neuanlagen bleiben 5,07 Prozent fixiert, für Altanlagen 3,51 Prozent.
* Folge: Keine rückwirkenden Erhöhungen und striktere Rahmenbedingungen für künftige Investitionen.

E.ON

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BGH stärkt Bundesnetzagentur

Die Entscheidung aus Karlsruhe markiert einen klaren Einschnitt für die Bewertung der E.ON Aktie. Investoren hatten darauf spekuliert, dass die Gerichte die Eigenkapitalzinssätze für die Regulierungsperiode 2024 bis 2028 nach oben korrigieren würden. Die Argumentation der Netzbetreiber, dass die festgelegten Sätze Investitionen in die Energiewende hemmen würden, wies der BGH jedoch zurück und betonte den Ermessensspielraum der Behörde.

Für E.ON bedeutet dies Planungssicherheit, allerdings auf einem niedrigeren Niveau als erhofft. Zwar teilte der Konzern mit, dass die aktuelle Geschäftsplanung nicht gefährdet sei, da man vorsichtshalber bereits mit den konservativen Werten kalkuliert habe. Dennoch fällt ein potenzieller Kurstreiber weg: Die Aussicht auf zusätzliche Gewinne durch eine regulatorische Anpassung ist vom Tisch.

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Investitionen auf dem Prüfstand

Das Urteil trifft E.ON in einer phase massiver Kapitalausgaben. Bis 2028 will der Essener Konzern rund 42 Milliarden Euro investieren, vorwiegend in den Netzausbau. Analysten weisen darauf hin, dass eine Bestätigung der niedrigen Renditeobergrenze die Attraktivität dieser Projekte im Vergleich zu internationalen Wettbewerbern oder risikofreien Anlagen schmälert.

Der Markt reagierte prompt auf die Nachrichtenlage. Der Schlusskurs vom Donnerstag lag bei 15,72 Euro, womit die Aktie nur knapp über dem 50-Tage-Durchschnitt von 15,64 Euro notierte. Interessant ist hierbei der Blick auf die technischen Indikatoren: Mit einem RSI (14 Tage) von 17,4 ist der Titel aktuell stark überverkauft. Dies deutet darauf hin, dass die Enttäuschung der Anleger bereits sehr schnell eingepreist wurde.

Da der gesetzliche Auftrag zum Netzausbau besteht, verschiebt sich der Fokus nun zwangsläufig auf die operative Exzellenz. E.ON muss beweisen, dass der Konzern trotz der mageren 5,07 Prozent Eigenkapitalrendite durch Effizienzsteigerungen und Digitalisierung Wert für die Aktionäre schaffen kann. Der Wegfall der Zinsfantasie zwingt das Management dazu, die Ertragskraft rein aus dem operativen Geschäft zu generieren.

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