E.ON Aktie: Zukunftsstrategie frisst Gewinn – noch?

E.ON verzeichnet im ersten Quartal 2025 starkes Umsatz- und EBITDA-Wachstum, doch der Nettogewinn sinkt aufgrund hoher Investitionen in die Energiewende.

Kurz zusammengefasst:
  • Umsatz steigt um 11% auf 25,5 Mrd. Euro
  • Bereinigtes EBITDA wächst um 18% auf 3,2 Mrd. Euro
  • Nettogewinn sinkt um 9,4% trotz operativer Stärke
  • Dividende steigt auf 0,55 Euro je Aktie

Der Energiekonzern E.ON präsentiert sich nach einem starken Jahresauftakt mit einem zweigeteilten Bild: Operativ läuft es rund, doch hohe Investitionen drücken auf den Nettogewinn. Steckt dahinter eine kluge Strategie für nachhaltiges Wachstum oder eine kurzfristige Belastung, die Anleger nervös machen sollte?

Operative Stärke im ersten Quartal

Die Zahlen für das erste Quartal 2025 lesen sich zunächst beeindruckend. E.ON konnte den Konzernumsatz um satte 11 Prozent auf 25,5 Milliarden Euro steigern. Noch deutlicher fiel das Wachstum beim bereinigten Konzern-EBITDA aus, das um 18 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zulegte. Auch der bereinigte Konzernüberschuss kletterte um 22 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Finanzchefin Nadia Jakobi sieht darin eine "solide Basis für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2025", getrieben durch höhere Investitionen und eine verbesserte Leistung in allen Kerngeschäftsfeldern.

Der Schatten auf dem Glanz: Nettogewinn sinkt

Doch ein Detail trübt die Freude: Der Nettogewinn sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9,4 Prozent auf 529 Millionen Euro. Entsprechend reduzierte sich der Gewinn je Aktie von 0,22 Euro auf 0,20 Euro. Verantwortlich hierfür sind laut Unternehmen höhere Aufwendungen. Dieser Rückgang trotz operativer Stärke wirft Fragen auf und sorgt für eine gewisse Ambivalenz in der Bewertung der aktuellen Lage.

Zuversicht bei Prognose und Dividende

Trotz dieser Delle beim Reingewinn blickt das Management optimistisch in die Zukunft. Die Prognose für das Gesamtjahr 2025 wurde bestätigt:

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  • Bereinigtes Konzern-EBITDA: 9,6 bis 9,8 Milliarden Euro
  • Bereinigter Konzernüberschuss: 2,85 bis 3,05 Milliarden Euro

Auch die langfristigen Ziele bis 2028 bleiben bestehen. Diese Zuversicht unterstrich die jüngste Hauptversammlung vom 15. Mai, auf der eine Dividende von 0,55 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2024 beschlossen wurde. Dies bedeutet eine Steigerung von vier Prozent und markiert die zehnte Dividendenerhöhung in Folge. Die Auszahlung ist für morgen, den 20. Mai 2025, geplant. Bis 2028 soll die Dividende jährlich um bis zu fünf Prozent weiter wachsen.

Investitionen als zweischneidiges Schwert

Der Schlüssel zum Verständnis der aktuellen Situation liegt in den massiven Investitionen. Allein für das laufende Jahr sind rund 8,6 Milliarden Euro vorgesehen, vor allem für die Energiewende und erneuerbare Energien. Ein Beispiel hierfür ist die kürzliche Übernahme des Deutschlandgeschäfts der Vortex Energy, mit der E.ON sein Onshore-Windportfolio deutlich erweitert. Diese Investitionen scheinen sich operativ bereits auszuzahlen, belasten aber kurzfristig die Gewinnmarge. Die entscheidende Frage für Anleger lautet: Wie schnell werden sich diese Ausgaben auch in einem steigenden Nettogewinn niederschlagen?

Die Aktie zeigte sich heute mit einem Plus von 1,45 Prozent auf 15,02 Euro und konnte damit die Verluste vom vergangenen Freitag, als sie größter DAX-Verlierer war, teilweise wettmachen. Seit Jahresbeginn steht ein beachtliches Plus von über 30 Prozent zu Buche. Das Ratingagentur Fitch bestätigt E.ON mit BBB+ und stabilem Ausblick ein solides Geschäftsprofil und gut vorhersehbare Erträge. Die aktuelle Strategie, kurzfristig auf einen Teil des Nettogewinns zugunsten langfristiger Investitionen in Zukunftsfelder zu verzichten, bleibt ein spannender Balanceakt.

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    Meine Karriere begann bei der Deutschen Bank, wo ich über zehn Jahre als Wertpapierberater tätig war. Der Börsencrash von 1987 weckte mein Interesse an technischer Analyse, die ich seither kontinuierlich perfektioniere. Mein Ansatz, oft als „Timing is Money“ beschrieben, nutzt präzise charttechnische Methoden, um optimale Ein- und Ausstiegszeitpunkte zu identifizieren.

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