In der abgelaufenen Woche sorgten die Daten zum US-Arbeitsmarkt für Überraschung. So lagen die neu geschaffenen Stellen deutlich hinter den Erwartungen zurück und signalisieren eine abflachende Wirtschaftsdynamik. Insgesamt war eine solche Tendenz im Zuge der Zollpolitik der USA zu erwarten gewesen. Schließlich hatte US-Notenbankpräsident Jerome Powell im Zuge des Treffen internationaler Vertreter der Finanzwelt in Jackson Hole für das aktuelle Jahr zumindest zwei Zinssenkungen in Aussicht gestellt. Für den nächsten Termin am kommenden Mittwoch rechnet die überwältigende Mehrheit der Marktteilnehmer daher mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte. Mit den Anzeichen einer konjunkturellen Abkühlung gab es allerdings bereits Stimmen, welche einen Zinsschritt um einen halben Prozentpunkt für nötig halten. Man darf daher auf die Entscheidung gespannt sein.
Anstieg der US-Inflation?
Mit den Äußerungen Powells rechnet die Mehrheit der Marktteilnehmer für die verbleibenden Monate dieses Jahres mittlerweile sogar mit insgesamt drei Zinsschritten nach unten, die jeweils 25 Basispunkte betragen. Allerdings muss sich zeigen, ob diese Annahme nicht doch möglicherweise etwas zu optimistisch ist. So richtet sich der Blick am Mittwoch auf die Bekanntgabe der US-Produzentenpreise sowie am Donnerstag auf die US-Verbraucherpreise. Dies wird insofern spannend, als dass sich zeigen muss, ob sich die US-Zölle mittlerweile doch deutlicher preistreibend auswirken, als dies bislang angenommen wurde. Zwar wird davon ausgegangen, dass die Inflation durchaus einen leichten Anstieg erfahren könnte, sollte diese aber im August über drei Prozent liegen, läge diese klar über den Erwartungen!
Hohe Erwartungen an die US-Notenbank!
Eine wieder an Fahrt gewinnende US-Inflation könnte die Hoffnung vieler Anleger zunichte machen, die mittlerweile von drei Zinssenkungen in diesem Jahr ausgehen. Da davon bereits ein Teil „eingepreist“ ist, würde sich ein negativer Impuls ergeben, wenn diese Hoffnung deutlich schwinden würde. Dies wiederum sollte dann auch eine entsprechend negative Reaktion am Aktienmarkt nach sich ziehen. Die Wirtschaftsdaten in dieser Woche könnten daher zu entsprechenden Bewegungen führen und dabei auch Signale für den Verlauf der kommenden Wochen geben.
Geht die Rally bei Gold und Silber weiter?
Von der Hoffnung fallender US-Zinsen konnten zuletzt auch Gold und Silber profitieren. So gewinnen Edelmetalle in Zeiten niedrigerer Zinsen an Attraktivität. Sollte die Hoffnung hinsichtlich weiter sinkender US-Zinsen schwinden, könnte es auch bei den Edelmetallen zu einem kurzfristigen Rücksetzer kommen. Da die Anleger andererseits aber Sorgen hinsichtlich der internationalen Staatsschulden haben, könnte sich eine solche Tendenz noch einmal für einen nachträglichen Einstieg anbieten.
Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
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