Novo Nordisk hat die FDA-Zulassung für die erste orale GLP-1-Abnehmpille erhalten und sichert sich damit einen entscheidenden Vorsprung im Milliardenmarkt für Adipositas-Behandlungen. Eli Lilly, dessen eigene Pille erst später folgen soll, geriet daraufhin unter Druck. Wie gravierend ist der Wettbewerbsnachteil?
Novo schlägt zu
Am 23. Dezember erteilte die US-Arzneimittelbehörde FDA die Zulassung für Novo Nordisks orale Variante von Wegovy (Semaglutid). Das dänische Unternehmen bringt damit ab Januar 2026 die erste nadelfreie GLP-1-Tablette zur Gewichtsreduktion auf den US-Markt – für 149 Dollar monatlich.
Die Studiendaten zeigen eine durchschnittliche Gewichtsreduktion von 16,6 Prozent. Novo Nordisks Aktie schoss daraufhin um über sieben Prozent nach oben. Eli Lilly hingegen verlor leicht an Boden.
Der Grund für die verhaltene Reaktion: Eli Lillys eigener oraler Kandidat Orforglipron befindet sich noch in der Prüfung oder späten Entwicklungsphase. Die Zulassung wird erst für die erste Jahreshälfte 2026 erwartet – Monate nach dem Marktstart des Konkurrenten. Novo kann in dieser Zeit erste Marktanteile sichern und Patienten gewinnen, die Spritzen scheuen.
Die Zahlen sprechen für Lilly
Trotz des taktischen Rückschlags bleibt die fundamentale Position von Eli Lilly robust. Das Unternehmen dominiert weiterhin mit seinen injizierbaren Blockbustern Mounjaro und Zepbound. Im dritten Quartal 2025 kletterte der Umsatz um 53,9 Prozent auf 17,6 Milliarden Dollar.
Zacks Research erhöhte am 22. Dezember seine Gewinnprognose für 2027 auf 41,37 Dollar je Aktie und verwies auf die starke Pipeline und operative Effizienz des Konzerns. Analysten bewerten die Aktie im Schnitt mit „Moderate Buy“ und sehen ein Kursziel von rund 1.155 Dollar – etwa sieben bis acht Prozent über dem aktuellen Niveau.
Der GLP-1-Markt, in dem Eli Lilly und Novo Nordisk faktisch ein Duopol bilden, soll laut Morgan Stanley bis 2035 auf 150 Milliarden Dollar anschwellen. Jede Innovation des einen wird vom Markt als potenzielle Verschiebung der Machtverhältnisse interpretiert.
Technischer Ausblick
Technisch testet die Aktie derzeit die Unterstützung bei 1.060 Dollar. Der langfristige Aufwärtstrend bleibt intakt, die aktuelle Bewegung wirkt eher wie eine Konsolidierung denn wie eine Trendwende.
Entscheidend wird, wie schnell Eli Lilly bei Orforglipron nachziehen kann. Das Präparat basiert auf einem kleineren Molekül als Novos Peptid-Pille, was Kostenvorteile bei der Herstellung ermöglichen könnte. Die nächsten Quartalszahlen folgen am 11. Februar 2026 – bis dahin dürfte der Fokus auf regulatorischen Updates zur oralen Tablette liegen.
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