Der Pharmariese Eli Lilly sorgt für Kopfzerbrechen an den Börsen. Obwohl die Verkaufszahlen für wichtige Medikamente wie Mounjaro und Zepbound die Erwartungen übertreffen, befindet sich die Aktie seit Wochen im Sinkflug. Was steckt hinter dieser beunruhigenden Diskrepanz und droht dem einstigen Börsenliebling weiteres Ungemach?
Gewinnwarnung trotz Umsatzsprung: Ein fatales Signal?
Den Aktionären wurde Anfang Mai eine bittere Pille serviert: Die Quartalszahlen fielen gemischt aus. Zwar übertraf Eli Lilly bei den Umsatzerlösen die Prognosen, insbesondere dank der Verkaufsschlager Mounjaro, Zepbound, Jardiance und Taltz. Gleichzeitig verfehlte das Unternehmen jedoch die Gewinnerwartungen. Die Reaktion am Markt war heftig: Allein am Tag der Bekanntgabe rauschte die Aktie um 11 Prozent in die Tiefe.
Als ein Grund für die Verunsicherung gilt die Nachricht, dass der große US-Apothekenmanager CVS Caremark künftig Wegovy von Konkurrent Novo Nordisk als bevorzugtes GLP-1-Medikament zur Gewichtsreduktion listen wird – ein direkter Schlag gegen Lillys Präparate. Die Umsatzprognose für 2025 wurde zwar beibehalten, doch die Gewinnerwartungen musste der Konzern aufgrund von Belastungen aus einer Akquisition im Therapiebereich senken. Ohne diese Sonderlasten wäre die Prognose für das Ergebnis je Aktie unverändert geblieben. Für 2024 rechnet Eli Lilly weiterhin mit einem weltweiten Umsatz von rund 45,0 Milliarden US-Dollar, ein sattes Plus von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für 2025 werden sogar Erlöse zwischen 58,0 und 61,0 Milliarden US-Dollar angepeilt.
Strategische Manöver: Hoffnungsschimmer am Horizont?
Trotz der aktuellen Turbulenzen stellt Eli Lilly strategische Weichen für die Zukunft. Kürzlich gab das Unternehmen eine erhebliche Erweiterung seiner Kooperation mit der Purdue University bekannt: Bis zu 250 Millionen US-Dollar sollen in den kommenden acht Jahren in gemeinsame Gesundheitsinitiativen fließen.
Auch bei der internationalen Expansion wichtiger Produkte gibt es Fortschritte. Vor zwei Monaten wurde das Abnehmmedikament Mounjaro erfolgreich in Indien eingeführt. Berichten zufolge ist die Nachfrage, insbesondere in den Metropolen, enorm. Dort trifft Mounjaro auf Ozempic von Novo Nordisk, dessen Indien-Start ebenfalls erwartet wird. Zudem treibt Eli Lilly seine Pipeline durch Lizenzvereinbarungen voran, etwa mit Sangamo Therapeutics zur Entwicklung von Gentherapien für Erkrankungen des Zentralnervensystems.
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Die Achillesfersen: Preisdruck und Wettbewerb nagen
Doch die Liste der Herausforderungen ist lang. Die Verkäufe des wichtigen Diabetesmedikaments Trulicity sind in den USA rückläufig, bedingt durch scharfen Wettbewerb und Lieferengpässe. Zudem sinken die Nettopreise für mehrere Lilly-Produkte in den Vereinigten Staaten, darunter Mounjaro und Zepbound. Dieser Trend eines jährlichen Preisverfalls seit 2021 dürfte sich 2025 mit einem Minus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich fortsetzen. Die wachsende Konkurrenz im lukrativen Markt für GLP-1-Medikamente gegen Diabetes und Fettleibigkeit bleibt ein zentraler Unsicherheitsfaktor.
Die Nervosität der Anleger spiegelt sich im Kursverlauf wider: Allein im Mai hat das Papier bisher rund 17 Prozent an Wert verloren. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus auf über 11 Prozent. Technische Analysten sehen negative Signale von den gleitenden Durchschnitten, auch wenn es kurzfristig ein kleines Kaufsignal gab. Die hohe Volatilität der Aktie unterstreicht die Unsicherheit.
Was bleibt unterm Strich?
Die jüngsten Kursverluste zeigen deutlich: Die Märkte haben die Gewinnverfehlung und die verschärfte Wettbewerbssituation negativ aufgenommen. Für Eli Lilly wird entscheidend sein, wie erfolgreich das Management den Preisdruck navigiert und die Marktanteile seiner Schlüsselprodukte verteidigen und ausbauen kann. Besonders die Entwicklung von Mounjaro und Zepbound in neuen Märkten wie Indien sowie der Fortschritt der Pipeline-Projekte dürften die weitere Kursentwicklung maßgeblich beeinflussen.
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