Während die Aktie seit Monaten unter der Gewinnkürzung ächzt, kauft Energiekontor unverdrossen eigene Papiere zurück. Gleichzeitig meldet der Bremer Projektierer operative Fortschritte: Der Windpark Beiersdorf-Freudenberg geht in die Bauphase, die Pipeline schwillt auf Rekordniveau. Doch reicht das, um das Vertrauen zurückzugewinnen?
Die wichtigsten Fakten:
– 28.244 eigene Aktien seit Juli zurückgekauft
– Windpark mit 17 MW erreicht Financial Close
– Bau-Pipeline auf Rekordniveau: 628 MW
– Gewinnprognose im Oktober drastisch gesenkt
– Analysten sehen Kurspotenzial bis 106 Euro
Rückkaufprogramm läuft im 23. Durchgang
Energiekontor hat in der Woche vom 8. bis 12. Dezember weitere 1.450 Aktien über die Frankfurter Börse eingesammelt. Die Transaktionen erfolgten zu Durchschnittskursen zwischen 33,38 und 35,01 Euro. Seit Programmstart am 7. Juli summiert sich die Rückkaufmenge auf 28.244 Stück – ein klares Signal des Managements, dass die aktuelle Bewertung nicht die operative Realität widerspiegelt.
Das aggregierte Volumen der jüngsten Dezember-Woche belief sich auf rund 49.000 Euro. Die Käufe erfolgen ausschließlich über den XETRA-Handel und unterstreichen die Überzeugung der beiden Unternehmensgründer, die zusammen über 51 Prozent der Anteile halten.
Beiersdorf-Freudenberg startet Bauphase
Parallel zum Kapitalmarkt-Manöver treibt der SDAX-Wert das operative Geschäft voran. Am 10. Dezember meldete Energiekontor den Financial Close für das Windparkprojekt Beiersdorf-Freudenberg in Brandenburg. Drei Nordex-Turbinen mit insgesamt 17 Megawatt Leistung gehen nun in die Bauphase, die Inbetriebnahme ist für 2027 geplant.
CEO Peter Szabo betonte, dass gut geplante Projekte auch unter schwierigen Rahmenbedingungen wirtschaftlich funktionieren. Die Aussage zielt auf die Herausforderungen ab, die das Unternehmen im Oktober zur drastischen Gewinnkürzung zwangen: Verzögerungen bei deutschen Genehmigungsverfahren und Netzanschlussprobleme bei britischen Windprojekten verschoben geplante Projektverkäufe ins Jahr 2026.
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Rekord-Pipeline trifft auf Ergebnisdruck
Mit 20 Projekten im Bau und einer Gesamtkapazität von über 628 Megawatt verfügt Energiekontor über die umfangreichste Pipeline der Unternehmensgeschichte. Das Problem: Die Ergebnisse aus diesen Projekten fließen zeitverzögert. Für 2025 erwartet das Management nur noch ein Vorsteuerergebnis von 30 bis 40 Millionen Euro – ursprünglich waren 70 bis 90 Millionen Euro angekündigt.
Diese Diskrepanz zwischen operativer Aktivität und kurzfristigem Ergebnis erklärt die Kursentwicklung. Die Aktie notiert aktuell nahe ihrem 52-Wochen-Tief bei rund 31 Euro und damit mehr als 40 Prozent unter dem Jahreshoch.
Analysten kontrastieren mit Optimismus
Alle drei Coverage-Analysten – First Berlin, Metzler Capital Markets und M.M. Warburg – empfehlen die Aktie zum Kauf. Ihre Kursziele liegen zwischen 93 und 106 Euro, im Durchschnitt bei rund 102 Euro. Das impliziert ein Aufwärtspotenzial von knapp 200 Prozent vom aktuellen Niveau.
Die Analysten setzen darauf, dass die verschobenen Projektverkäufe 2026 realisiert werden und dann einen Ergebnissprung auslösen. Die mittelfristige Wachstumsstrategie 2023 bis 2028 bleibt unverändert bestehen, das Management bekräftigte dies im Neunmonatsbericht vom November.
Die Marktkapitalisierung liegt bei rund 467 Millionen Euro, das geschätzte KGV für 2025 bei etwa 20. Sobald die Projektverkäufe nachholen, dürfte sich diese Bewertung deutlich verschieben. Bis dahin bleibt der Bremer Projektierer in der Beweispflicht.
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