Ethereum steht zum Jahresende 2025 im Spannungsfeld: Auf der einen Seite bremsen Gewinnmitnahmen und ETF-Abflüsse den Kurs. Auf der anderen Seite zeigen zentrale On-Chain-Daten ein zunehmend konstruktives Bild, insbesondere beim Staking. Entscheidend ist dabei eine Verschiebung im Validator-System, die in der Vergangenheit häufig Vorläufer größerer Aufwärtsbewegungen war.
Kursbild und ETF-Ströme
Ethereum bewegt sich aktuell in einer Seitwärtszone und tut sich schwer, die Marke von 3.000 US‑Dollar nachhaltig zurückzuerobern. Im Vergleich zum 52‑Wochen-Hoch liegt der Kurs rund ein Drittel darunter, zugleich aber klar über dem Tief des vergangenen Jahres – der Markt sucht erkennbar nach Orientierung.
Charttechnisch rückt vor allem der Bereich um 2.750 US‑Dollar in den Fokus. Analysten werten diese Zone als zentrale Unterstützung: Solange sie hält, bleibt die übergeordnete Struktur konstruktiv, mit Zielmarken deutlich darüber, falls die Dynamik zurückkehrt.
Belastend wirken derzeit Kapitalabflüsse aus US‑Spot-ETFs auf Ethereum. In der vergangenen Woche verzeichneten diese Produkte Nettoabflüsse im hohen zweistelligen Millionenbereich, angeführt von Rückgaben beim BlackRock-ETF ETHA. Parallel flossen Gelder aus Bitcoin- und Ethereum-Produkten in Altcoin-ETFs wie Solana und XRP – eine typische, temporäre Umschichtung zum Jahresende.
Validator-Queue kippt – Angebot verknappt sich
Der wichtigste Impuls kommt allerdings nicht vom Chart, sondern aus der Netzwerkmechanik. Ende Dezember hat sich zum ersten Mal seit Juni 2024 die Balance in der Validator-Queue gedreht: Mehr Kapital möchte in das Staking-System hinein als hinaus.
Aktuelle Netzwerkdaten zeigen:
- Entry Queue: 745.619 ETH (Wartezeit rund 13 Tage)
- Exit Queue: 360.518 ETH (Wartezeit rund 8 Tage)
Diese Umkehr bedeutet: Deutlich mehr Ether sollen neu gestaked werden, als aus dem System abfließen. Historisch war genau das spannend: Ähnliche „Flips“ der Queue in März und Juni 2024 wurden jeweils von deutlichen Kursanstiegen gefolgt – damals um 90 % bzw. 126 %.
Insgesamt sind derzeit etwa 35,5 bis 36,1 Millionen ETH im Staking gebunden, rund 29 bis 30 % des zirkulierenden Angebots. Je mehr Ether im Staking verschwinden, desto knapper wird das frei handelbare Angebot. In Kombination mit dem steigenden Entry-Interesse entsteht so ein potenzieller „Angebotsschock“, der sich erst entfalten kann, wenn der kurzfristige Verkaufsdruck nachlässt.
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Große Adressen drehen auf
Parallel zu den ETF-Abflüssen zeigt sich auf der On-Chain-Ebene ein anderes Bild: Adressen mit großen Beständen bauen ihre Positionen aus.
Bitmine Immersion Technologies
Auffällig ist dabei der börsennotierte Miner Bitmine Immersion Technologies. Das Unternehmen hält inzwischen mehr als 4,11 Millionen ETH in seiner Treasury – rund 3,41 % des gesamten zirkulierenden Angebots. Allein in der vergangenen Woche kamen weitere 44.463 ETH hinzu.
Bitmine hat zudem das Ziel formuliert, langfristig 5 % des Ether-Bestands zu kontrollieren. Das signalisiert eine klare strategische Ausrichtung auf Ethereum und deutet auf hohen Überzeugungsgrad in der Unternehmensführung hin.
Whale-Wallets bauen Positionen aus
Auch andere große Marktteilnehmer nutzen die aktuelle Schwächephase. Wallets mit mehr als 1.000 ETH haben seit dem 26. Dezember rund 120.000 ETH zusätzlich eingesammelt. Diese Adressen kontrollieren inzwischen etwa 70 % des Angebots. Damit absorbieren große Akteure die Liquidität, die durch Gewinnmitnahmen und ETF-Abflüsse frei wird.
Wachstum im Ökosystem und RWA-Boom
Abseits der Kursentwicklung wächst das Ethereum-Ökosystem weiter – insbesondere im Bereich tokenisierter Real-World Assets (RWA).
- BlackRock BUIDL-Fonds: Der auf Ethereum tokenisierte Fonds hat die Marke von 2 Milliarden US‑Dollar verwaltetem Vermögen überschritten. Gleichzeitig wurden bis Ende Dezember mehr als 100 Millionen US‑Dollar an Dividenden ausgeschüttet. Das unterstreicht Ethereums Rolle als Abwicklungsebene für institutionelle Finanzanwendungen.
- Smart-Contract-Aktivität: Im vierten Quartal 2025 wurden 8,7 Millionen neue Smart Contracts auf der Plattform ausgerollt – ein Rekordwert, der auf anhaltend hohe Entwickleraktivität hinweist.
Diese Fundamentaldaten zeigen: Die Nutzung der Blockchain nimmt zu, nicht ab. Gerade im institutionellen Segment und bei realweltlichen Vermögenswerten verfestigt sich Ethereums Position.
Ausblick 2026: Upgrades als möglicher Katalysator
Für 2026 stehen mit den „Glamsterdam“- und „Heze-Bogota“-Upgrades zentrale technische Neuerungen an. Ziel ist es, die Skalierbarkeit deutlich zu erhöhen: Geplant sind unter anderem ein Ausbau der möglichen Transaktionsrate auf bis zu 10.000 Transaktionen pro Sekunde sowie eine Anhebung des Gas-Limits von derzeit 60 auf bis zu 200 Millionen. Damit adressiert das Netzwerk einen der wichtigsten Kritikpunkte der vergangenen Jahre – Kapazität und Kosten.
Kurzfristig spiegelt der Kurs zwar noch den Kampf um die Zone um 3.000 US‑Dollar und den Druck durch ETF-Abflüsse wider. Die Kombination aus gedrehter Validator-Queue, zunehmender Konzentration bei großen Adressen, wachsender Nutzung im RWA-Sektor und anstehenden Skalierungs-Upgrades spricht jedoch dafür, dass Ethereum in eine mittelfristige Akkumulationsphase übergehen könnte. Entscheidend bleibt dabei, dass die wichtige Unterstützung um 2.750 US‑Dollar hält, wenn der Markt ins neue Jahr startet.
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