European Lithium profitiert von einer deutlichen Kurszielanhebung durch First Berlin Equity Research. Das Analysehaus hat das Kursziel von 0,14 auf 0,22 Euro je Aktie erhöht und damit seine Bewertung um 57 % nach oben gesetzt. Die Einstufung bleibt auf „Kaufen“. Im Mittelpunkt der neuen Einschätzung steht nicht mehr das Lithiumprojekt in Österreich, sondern ein selten beachtetes Projekt in Grönland.
Fokuswechsel auf Tanbreez
First-Berlin-Analyst Simon Scholes stützt seine Bewertung nun vollständig auf das Tanbreez-Seltenerdenprojekt in Grönland. Zuvor war das Wolfsberg-Lithiumprojekt in Österreich die Basis der Investmentstory.
European Lithium hält einen Anteil von 45 % an der an der NASDAQ notierten Critical Metals Corp (CRML), die Tanbreez entwickelt. Diese indirekte Beteiligung sieht First Berlin inzwischen als wichtigsten Werttreiber.
Solide Finanzbasis für Tanbreez
Mehrere Finanzkennzahlen stützen die höhere Bewertung:
- Die kombinierten Barmittel von European Lithium und Critical Metals Corp liegen über 205 Mio. US-Dollar.
- Damit übersteigen die liquiden Mittel die in der vorläufigen Wirtschaftlichkeitsstudie für Tanbreez angesetzten Anfangsinvestitionen von 150 Mio. US-Dollar.
- Ausgehend vom aktuellen Kurs sieht der Analyst ein Kurspotenzial von rund 170 %.
Durch die hohe Liquidität erscheint die Anfangsphase der Tanbreez-Entwicklung aus Analystensicht weitgehend durchfinanziert, ohne dass kurzfristig zusätzliche Kapitalmaßnahmen nötig wären.
Critical Metals: Strategische Fortschritte
Die Investmentstory erhält zusätzliche Impulse durch jüngste Schritte bei Critical Metals Corp. Im Dezember wurde ein Term Sheet für ein 50:50-Joint-Venture mit dem rumänischen Staatsunternehmen FPCU unterzeichnet. Diese Kooperation sichert die Abnahme von 50 % des Tanbreez-Konzentrats und erhöht den Anteil vertraglich gesicherter Produktion auf 75 %.
Weitere Katalysatoren:
- Zwei Absichtserklärungen (Offtake LOIs) mit den US-Unternehmen Ucore und REalloys.
- Eine Absichtserklärung der US-Export-Import-Bank zur Unterstützung eines Finanzierungspakets über 120 Mio. US-Dollar.
- Der Erwerb einer Pilotanlage als Machbarkeitsnachweis für 3 Mio. AUD am 12. Dezember.
Die rumänische Partnerschaft hat auch geopolitische Dimensionen: Sie unterstützt den Aufbau einer Lieferkette für Seltene Erden innerhalb von NATO-Partnerstaaten und verringert die Abhängigkeit von chinesischen Verarbeitungskapazitäten.
Lithiumpreisanstieg als Rückenwind
Parallel dazu hat sich der globale Lithiumsektor deutlich erholt. Der Preis für Lithiumcarbonat erreichte an der Börse in Guangzhou zuletzt ein 18-Monats-Hoch von knapp 110.000 Yuan je Tonne. Auslöser war der Entzug von 27 Bergbaulizenzen in der chinesischen Provinz Jiangxi, der neue Angebotsrisiken ausgelöst hat.
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JPMorgan reagierte mit einer Anhebung seiner Lithiumpreisprognose für 2026 auf 17.500 US-Dollar je Tonne. Für European Lithium verbessert ein anhaltend höheres Preisniveau die langfristigen Wirtschaftlichkeitsaussichten des Wolfsberg-Projekts, auch wenn der aktuelle Analystenfokus klar auf Grönland liegt.
Stärke im ASX-Lithiumsegment
Die Kursentwicklung von European Lithium findet vor dem Hintergrund eines breiteren Aufschwungs bei ASX-gelisteten Lithiumwerten statt. In den vergangenen sechs Monaten haben große australische Produzenten starke Renditen erzielt, nachdem der Sektor seine Tiefstände aus 2024 hinter sich gelassen hat.
Der Preis für Spodumen-Konzentrat hat sich in diesem Zeitraum etwa verdoppelt, die Preise für Lithiumchemikalien in China sind fast im Gleichschritt gestiegen. Das Umfeld für Explorations- und Entwicklungswerte hat sich dadurch spürbar verbessert.
Wolfsberg: Rechtliche Hürden in Österreich
Dem gegenüber stehen neue regulatorische Herausforderungen für das Wolfsberg-Projekt. Am 25. November hob das österreichische Bundesverwaltungsgericht eine frühere Ausnahme von einer vollständigen Umweltverträglichkeitsprüfung auf. Statt starrer Flächengrenzen sollen künftig Einzelfallprüfungen den Umfang der Umweltprüfung bestimmen.
Critical Metals Corp geht davon aus, dass die vorhandene Umweltdokumentation ausreicht, um die nötigen Genehmigungen im angepassten Rechtsrahmen zu erhalten. Verzögerungen im Zeitplan erscheinen jedoch wahrscheinlich.
Politischer Rückenwind aus Brüssel
Auf europäischer Ebene bleibt das Umfeld für Projekte im Bereich kritischer Rohstoffe grundsätzlich positiv. Die EU-Kommission hat mit dem Aktionsplan „RESourceEU“, verabschiedet Anfang Dezember, bis zu 3 Mrd. Euro binnen zwölf Monaten für entsprechende Vorhaben reserviert.
Die Europäische Investitionsbank hat zudem jüngst 250 Mio. Euro Finanzierung für das deutsche Lithiumprojekt von Vulcan Energy genehmigt. Das signalisiert eine grundsätzliche Bereitschaft europäischer Institutionen, Investitionen entlang der Batteriewertschöpfungskette zu unterstützen.
Für European Lithium hängt die kurzfristige Kursentwicklung davon ab, wie sich die Kombination aus steigenden Rohstoffpreisen, operativen Fortschritten bei Critical Metals und den Genehmigungsprozessen in Österreich weiter entwickelt. Wichtige nächste Wegmarken sind die Halbjahreszahlen im März 2026 und die bis Ende des ersten Quartals 2026 erwartete Fertigstellung der Tanbreez-Machbarkeitsstudie.
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