European Lithium hat am 9. Dezember 2025 den Handel mit seinen Aktien ausgesetzt. Der Grund: Die hundertprozentige Tochter Critical Metals Corp (Nasdaq: CRML) gibt eine bedeutende Offtake-Vereinbarung bekannt. Das Joint Venture mit dem rumänischen Staatsunternehmen FPCU sichert nun 75 Prozent der künftigen Produktion aus dem Tanbreez-Seltenerden-Projekt ab – und schafft Europas erste vollständig integrierte Lieferkette vom Bergwerk bis zur Verarbeitung.
Strategische Partnerschaft mit Rumänien
Critical Metals Corp unterzeichnete eine Absichtserklärung für ein 50:50-Joint-Venture mit Fabrica de Prelucrare a Concentratelor de Uraniu S.R.L. (FPCU). Die FPCU ist eine Tochter von Nuclearelectrica, Rumäniens staatlichem Atomenergie-Konzern, und gilt als Europas führender Verarbeiter strategischer Mineralkonzentrate.
Die Vereinbarung hat mehrere bemerkenswerte Aspekte:
- Keine Verwässerung: Critical Metals gibt weder Aktien noch Schulden aus und erhält dennoch einen 50-Prozent-Anteil ohne Kapitaleinsatz für den Bau der Anlage
- Verarbeitungswerk in Rumänien: Das Joint Venture errichtet eine Anlage zur Herstellung von Magneten in Luft- und Raumfahrt- sowie Militärqualität
- 50 Prozent der Tanbreez-Produktion: Critical Metals liefert die Hälfte der Premium-Seltenerden-Konzentrate über die gesamte Minenlaufzeit an das rumänische Joint Venture
- 75 Prozent Gesamtabnahme: Zusammen mit früheren Vereinbarungen mit UCORE (10 Prozent) und REalloys (15 Prozent) sind nun drei Viertel der künftigen Produktion vertraglich gebunden
Tony Sage, CEO von Critical Metals, erklärt: „Wir bauen nicht nur eine Anlage – wir brechen Chinas Würgegriff bei Seltenen Erden und verschaffen Europa unabhängige, sichere Versorgung für Verteidigung und nationale Sicherheit.“
Handelsstopp und Kursentwicklung
European Lithium beantragte den Handelsstopp am 9. Dezember 2025 um 08:54 Uhr auf Xetra gemäß Börsenregel 17.1. Der Stopp sollte bis zur Veröffentlichung der Nachricht oder bis Donnerstag, 11. Dezember 2025, andauern.
Vor der Aussetzung war die Aktie unter Druck geraten. An der ASX fiel der Kurs in der vorangegangenen Sitzung um etwa 8,57 Prozent auf 0,16 australische Dollar. Die 52-Wochen-Spanne zeigt erhebliche Schwankungen, die die Unsicherheit im Lithiummarkt widerspiegeln.
Die kombinierte Liquidität des Unternehmens liegt bei rund 325 Millionen australischen Dollar – ein Puffer für das Portfolio aus Lithium- und Seltenerden-Projekten.
Geopolitische Dimension
China kontrolliert derzeit über 80 Prozent der globalen Verarbeitungskapazität für Seltene Erden. Das Joint Venture zielt direkt auf diese strategische Abhängigkeit.
Die rumänische Regierung unterstützt das Vorhaben nachdrücklich. Cosmin Ghiță, CEO von Nuclearelectrica, betont: „Rumänien positioniert sich im Kern einer vollständig integrierten, westlich ausgerichteten Lieferkette – vom Bergwerk bis zur Verarbeitung.“
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Beide Partner wollen Fördermittel aus dem kürzlich angekündigten EU-Paket über 3,5 Milliarden Euro für kritische Rohstoffe beantragen.
Aktualisierte Machbarkeitsstudie
Critical Metals plant eine Überarbeitung der Machbarkeitsstudie. In Zusammenarbeit mit den rumänischen Partnern stellte das Unternehmen fest, dass höhere Konzentratgrade aus Grönland für optimale Verarbeitungsergebnisse entscheidend sind.
Der neu konzipierte Prozess soll die Konzentratgrade von 2,2 bis 2,5 Prozent auf über 3 Prozent TREO in Eudialyt-Konzentrat steigern. Dies würde den Wert der verkauften Konzentrate deutlich erhöhen und die Salzqualität in der Raffinerie verbessern.
Critical Metals will bis Ende des ersten Quartals 2026 Fortschritte, neue Zeitpläne und Testergebnisse vorlegen.
Projekte im Überblick
Das Tanbreez-Projekt in Südgrönland zählt zu den weltweit größten Seltenerden-Vorkommen. Tiefwasser-Fjorde ermöglichen ganzjährigen direkten Schiffstransport zum Nordatlantik – ein logistischer Vorteil für Exporte nach Europa und Nordamerika.
Das Wolfsberg-Lithium-Projekt in Kärnten, Österreich, liegt 270 Kilometer südlich von Wien und gilt als erste vollständig genehmigte Lithiummine Europas. Allerdings hob das österreichische Bundesverwaltungsgericht kürzlich eine Entscheidung auf, die das Projekt von einer vollständigen Umweltverträglichkeitsprüfung ausgenommen hatte. Die Behörden müssen nun eine Einzelfallprüfung durchführen, was zu Verzögerungen führt.
Ausblick
Der Handel mit European-Lithium-Aktien dürfte nach der Veröffentlichung wieder aufgenommen werden. Die Anleger werden sich auf die Qualität der rumänischen Staatspartnerschaft und deren Auswirkungen auf die Projektfinanzierung konzentrieren.
Der Zeitpunkt der Ankündigung fällt mit einer verbesserten Stimmung im Lithium- und Seltenerden-Sektor zusammen. Lithiumcarbonat-Futures in China kletterten kürzlich auf etwa 95.200 Yuan (rund 13.400 US-Dollar) pro Tonne – ein 18-Monats-Hoch. Der Großproduzent Ganfeng Lithium prognostiziert einen Nachfrageanstieg von 30 bis 40 Prozent bis 2026.
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