Die Nachrichtenlage bei Eutelsat gleicht derzeit einer Achterbahnfahrt. Einerseits ein vielversprechender Deal mit dem Telekommunikationsriesen Orange, andererseits der Rückzug eines wichtigen Investors zu schmerzhaften Konditionen. Was steckt dahinter und wie ist die Lage bei dem Satellitenbetreiber wirklich einzuschätzen?
Expansion mit Orange: Ein Hoffnungsschimmer?
Zunächst die positive Meldung: Eutelsat hat eine neue, mehrjährige Vereinbarung mit Orange unterzeichnet. Der französische Telekommunikationskonzern möchte damit seine Position im Bereich der Satellitenkommunikation im niedrigen Erdorbit (LEO) stärken und setzt dabei auf die OneWeb-Konstellation von Eutelsat. Für Orange bedeutet dies verbesserte Dienstleistungen für Unternehmens- und Regierungskunden, insbesondere mit hoher Bandbreite und geringer Latenz, sowie Unterstützung für Mobilfunk-Backhauling weltweit. Diese Kooperation baut auf einer langjährigen Partnerschaft der beiden Unternehmen auf und soll die digitale Transformation der Orange-Kunden unterstützen, auch in entlegenen Gebieten. Eutelsat freut sich über die Vertiefung der Beziehung.
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Investoren-Abschied mit bitterem Beigeschmack
Doch fast zeitgleich platzte eine andere Nachricht herein, die weniger erfreulich ist. Das südkoreanische Unternehmen Hanwha Systems plant, seine gesamte Beteiligung von 5,4 % an Eutelsat zu veräußern. Der Verkauf soll rund 78 Millionen Euro in die Kassen von Hanwha spülen. Die Papiere werden zu einem Preis von 3,00 Euro pro Stück angeboten. Das stellt einen deutlichen Abschlag von 13,9 % gegenüber dem Eutelsat-Schlusskurs von 3,48 Euro vom Mittwoch dar. Für Hanwha bedeutet dieser Schritt einen empfindlichen Verlust von 74 % auf die ursprüngliche Investition von 300 Millionen Dollar, die 2021 in OneWeb getätigt wurde, bevor dieses mit Eutelsat fusionierte. Bereits im April hatte ein Vertreter von Hanwha den Verwaltungsrat von Eutelsat verlassen, was auf eine schwindende Bindung hindeutet.
Milliardenbedarf und Management-Umbau
Diese Entwicklungen müssen im Kontext der aktuellen Finanzierungsbemühungen von Eutelsat gesehen werden. Das Unternehmen benötigt dem Vernehmen nach Milliardenbeträge, um die zweite Generation seiner OneWeb-Satelliten im niedrigen Erdorbit zu finanzieren und Verpflichtungen im Rahmen des EU-Projekts IRIS² nachzukommen. Auch in der Führungsetage gibt es Bewegung: Im Mai wurde überraschend Jean-François Fallacher zum neuen CEO ernannt, und nach dem angekündigten Abschied des aktuellen Vorsitzenden sowie vier weiterer Vorstandsmitglieder im Februar wird auch ein neuer Vorsitzender gesucht. Die Bodenbildung für die Aktie dürfte also noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
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