Ein massiver Anteilsverkauf durch einen Schlüsselpartner stürzt den Satellitenbetreiber Eutelsat in die Krise. Während dringend Kapital für ambitionierte Zukunftsprojekte benötigt wird, lässt der abrupte Rückzug des südkoreanischen Konzerns Hanwha die Nervosität am Markt eskalieren. Steht der Konzern vor einer Zerreißprobe?
Hanwhas teurer Abschied
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Hanwha Systems hat seine gesamte Beteiligung von 5,4 Prozent an Eutelsat verkauft. Rund 78 Millionen Euro erlöste der Konzern für Anteile, die ursprünglich im Rahmen einer Investition in OneWeb (später mit Eutelsat fusioniert) im Jahr 2021 erworben wurden. Für Hanwha bedeutet dieser Schritt einen herben Verlust von geschätzt 74 Prozent auf das ursprüngliche Investment. Bereits im April hatte der Rückzug eines Hanwha-Vertreters aus dem Verwaltungsrat von Eutelsat Spekulationen über schwindendes strategisches Interesse genährt.
Aktie im freien Fall: Anleger in Panik?
Die Reaktion am Aktienmarkt ließ nicht lange auf sich warten. Die Eutelsat-Aktie geriet nach Bekanntwerden des Ausstiegs massiv unter Druck. Nach einem gestrigen Kurssturz von zeitweise bis zu 16,8 Prozent, setzt sich die Talfahrt heute fort: Der Titel verliert weitere 10,49% und notiert aktuell bei nur noch 2,56 Euro. Auf Monatssicht summiert sich das Minus damit auf über 34 Prozent. Das Papier ist meilenweit vom 52-Wochen-Hoch bei 8,21 Euro entfernt. Der Ausverkauf spiegelt die tiefe Verunsicherung der Investoren wider.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Eutelsat?
Milliardenloch und Führungskrise
Der Rückzug eines so prominenten Investors trifft Eutelsat zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Das Unternehmen steht vor enormen finanziellen Herausforderungen und sucht, wie der Finanzchef im Mai bestätigte, aktiv nach Kapitalgebern. Konkret geht es um:
- Die Finanzierung der zweiten Generation von OneWeb-Satelliten im niedrigen Erdorbit (LEO).
- Die Erfüllung von Verpflichtungen aus dem EU-Prestigeprojekt IRIS².
Zu den finanziellen Sorgen gesellt sich eine angespannte Situation in der Führungsetage. Erst im Mai trat Jean-François Fallacher sein Amt als neuer CEO an. Zudem ist das Unternehmen seit Februar auf der Suche nach einem neuen Vorsitzenden, nachdem der bisherige Amtsinhaber und vier weitere Vorstandsmitglieder ihren Hut nahmen. Kann unter diesen Umständen das Vertrauen der Märkte zurückgewonnen werden?
Orange-Deal: Rettungsanker oder Tropfen auf den heißen Stein?
Trotz der düsteren Wolken am Horizont gibt es einen kleinen Lichtblick. Eutelsat verkündete eine neue, mehrjährige Vereinbarung mit dem Telekommunikationsgiganten Orange. Ziel der Partnerschaft ist es, die Position von Orange im Bereich der Satellitenkommunikation über die Low-Earth-Orbit (LEO) Konstellation OneWeb von Eutelsat zu stärken. Orange will sein Portfolio durch LEO-Konnektivitätsdienste mit hohem Durchsatz und geringer Latenz erweitern, wovon Unternehmenskunden und Regierungen profitieren sollen.
Dieser Deal zeigt, dass Eutelsat trotz des aktuellen Gegenwinds weiterhin strategische Partnerschaften im wichtigen LEO-Segment abschließen kann. Doch reicht ein einzelner Vertrag aus, um die tiefgreifenden Probleme des Unternehmens und den massiven Vertrauensverlust an der Börse zu kompensieren? Die kommenden Monate dürften für Eutelsat entscheidend werden.
Eutelsat-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Eutelsat-Analyse vom 7. Juni liefert die Antwort:
Die neusten Eutelsat-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Eutelsat-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 7. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Eutelsat: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...