Eutelsat Aktie: Neustart oder weiter im Sinkflug?

Eutelsat verzeichnet Umsatzrückgang im Videogeschäft, während Konnektivitätsdienste wachsen. Der neue CEO steht vor der Herausforderung, den Kurs zu stabilisieren.

Kurz zusammengefasst:
  • Umsatzrückgang von 2,2% im dritten Quartal
  • Videosegment verliert weiter an Bedeutung
  • Wachstum bei Konnektivitätsdiensten um 10,2%
  • Neuer CEO übernimmt im Juni 2025

Der Satellitenbetreiber Eutelsat befindet sich in einem heiklen Balanceakt. Während das traditionelle Videogeschäft weiter erodiert, sollen neue Konnektivitätsdienste die Kohlen aus dem Feuer holen. Ob der frisch berufene Chef Jean-François Fallacher, der zum 1. Juni 2025 das Ruder von Eva Berneke übernimmt, die entscheidende Wende einleiten kann, bleibt die spannendste Frage für Anleger. Die jüngsten Quartalszahlen geben jedenfalls gemischte Signale.

Die kalte Dusche der Quartalszahlen

Im dritten Geschäftsquartal 2024/25, das am 31. März 2025 endete, musste Eutelsat einen Umsatzrückgang in den operativen Sparten von 2,2 Prozent auf vergleichbarer Basis auf 300,6 Millionen Euro hinnehmen. Auf Gesamtunternehmensebene belief sich der Umsatz auf 300 Millionen Euro, was einem Minus von 1,9 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Zwar profitierte das Unternehmen von einem günstigeren Euro-Dollar-Wechselkurs, der die operativen Dellen etwas kaschierte, doch der Trend ist unverkennbar. Immerhin: Über die ersten neun Monate des Geschäftsjahres steht noch ein leichtes Plus von 1,8 Prozent in den Büchern der operativen Bereiche. Doch reicht das, um die Nerven der Investoren zu beruhigen?

Sorgenkind Video: Ein Geschäft im Niedergang?

Das Videogeschäft, das immer noch die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmacht, bleibt das große Sorgenkind. Mit einem erneuten Einbruch von 6,4 Prozent auf 151,7 Millionen Euro im dritten Quartal setzt sich der strukturelle Niedergang fort. Zusätzlichen Gegenwind erfährt diese Sparte durch die Umsetzung von EU-Sanktionen gegen russische Sender, die auf Jahresbasis rund 16 Millionen Euro an Umsatz und Ergebnis kosten dürften. Auch wenn neue Verträge, wie mit ATSS in der MENA-Region, abgeschlossen wurden, überdeckt dies nicht die grundlegenden Probleme.

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Hoffnungsschimmer Konnektivität: Die neue Triebfeder?

Während das Videosegment schwächelt, keimt Hoffnung im Bereich Konnektivitätsdienste, angetrieben vor allem durch LEO-gestützte (Low Earth Orbit) Lösungen. Besonders die Sparte Regierungsdienste stach hier mit einem Wachstum von 10,2 Prozent auf 49,5 Millionen Euro positiv hervor. Auch die FestnetzkDienste (Fixed Connectivity) legten leicht um 0,8 Prozent auf 59,7 Millionen Euro zu. Ein Dämpfer kam hingegen aus dem Bereich Mobile Konnektivität, wo die Erlöse um 2,7 Prozent auf 39,7 Millionen Euro nachgaben, da schwächere GEO-Umsätze das Wachstum bremsten. Trotz neuer Partnerschaften, etwa mit Orange Africa, und der Ausweitung bestehender Verträge, wie mit InterSAT, bleibt die Frage, ob dieses Wachstumstempo ausreicht, um die Verluste im Videobereich zu kompensieren.

Schrumpfender Auftragsberg

Ein Blick auf den Auftragsbestand, ein wichtiger Indikator für zukünftige Einnahmen, zeigt ebenfalls ein ernüchterndes Bild. Dieser sank per Ende März 2025 auf 3,6 Milliarden Euro, verglichen mit 3,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Das Management führt dies auf die natürliche Abnutzung, insbesondere im Videosegment, und das Ausbleiben größerer Vertragsverlängerungen zurück. Immerhin machen Konnektivitätsdienste nun 57 Prozent des Auftragsbestands aus, was den strategischen Schwenk unterstreicht. Doch was, wenn auch hier wichtige Kunden abspringen, wie die geringere Erneuerungsrate von unter 50 Prozent bei Aufträgen des US-Verteidigungsministeriums im Frühjahr 2025 andeutet?

Ausblick gehalten – doch die Zweifel bleiben

Trotz der durchwachsenen Zahlen hält Eutelsat an seinen Zielen für das Gesamtjahr 2024/25 fest. Der Umsatz der vier operativen Sparten soll in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen, die bereinigte operative Ergebnismarge (EBITDA) jedoch leicht darunter. Die geplanten Investitionen bleiben mit 500 bis 600 Millionen Euro hoch. Die Aktie, die am 15. Mai 2025 bei 4,26 Euro notierte, hat eine erhebliche Bandbreite zwischen 1,17 Euro und 9,00 Euro im letzten Jahr gesehen. Das dürfte spannend bleiben, ob der neue CEO das Schiff wieder auf einen stabileren Kurs bringen kann.

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  • Mein Name ist Felix Baarz, und ich blicke auf über fünfzehn Jahre Erfahrung als Wirtschaftsjournalist zurück. Seit jeher faszinieren mich die Mechanismen und Dynamiken der globalen Finanzmärkte sowie die komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhänge, die unsere Welt formen. Mit dieser Leidenschaft habe ich mir einen Namen als Experte für internationale Finanzmärkte gemacht und widme mich mit großem Engagement der Aufgabe, auch die komplexesten Themen verständlich und greifbar für meine Leser aufzubereiten.

    Meine Wurzeln liegen in Köln, wo ich geboren und aufgewachsen bin. Schon früh weckte meine Neugier für wirtschaftliche Themen und internationale Entwicklungen mein Interesse an Journalismus. Nach meinem Studium begann ich meine Karriere als Wirtschaftsredakteur bei einer angesehenen deutschen Fachpublikation. Hier legte ich den Grundstein für meine berufliche Laufbahn, doch meine Neugier zog mich schon bald in die weite Welt hinaus.

    Ein Wendepunkt in meinem Leben war der Umzug nach New York, wo ich sechs Jahre lang lebte und einen Einblick in führende Medienhäuser bekam.

    In dieser pulsierenden Metropole konnte ich hautnah am Herz der globalen Finanzwelt berichten. Von den täglichen Entwicklungen an der Wall Street bis hin zu den großen wirtschaftspolitischen Entscheidungen, die weltweit Wellen schlagen, hatte ich die Gelegenheit, über zentrale Themen zu schreiben, die Menschen und Märkte gleichermaßen bewegen. Diese Zeit hat meine Perspektive geprägt und meinen Blick für die globalen Zusammenhänge geschärft.

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