Ein Großaktionär kehrt dem Satellitenbetreiber Eutelsat überraschend den Rücken, während gleichzeitig ein Telekom-Riese die Partnerschaft vertieft. Steht das Unternehmen vor einer Zerreißprobe oder einer strategischen Neuausrichtung mit neuen Impulsen?
Überraschender Rückzug: Hanwha wirft das Handtuch
Ein Paukenschlag für Eutelsat: Das südkoreanische Unternehmen Hanwha Systems hat seinen kompletten Ausstieg bekannt gegeben. Noch am 5. Juni 2025 veräußerte Hanwha seine verbliebenen Anteile außerbörslich und unterschritt damit die Meldeschwelle von 5 % des Kapitals und der Stimmrechte. Zuvor hielt das Unternehmen eine Beteiligung von 5,4 %. Solche kompletten Desinvestitionen eines namhaften Aktionärs sorgen üblicherweise für Aufsehen am Markt und werfen Fragen nach den Beweggründen auf.
Dieser Rückzug spiegelt sich auch in der jüngsten Kursentwicklung wider. Die Eutelsat-Aktie musste in den letzten 30 Tagen einen herben Abschlag von rund 39 % hinnehmen und notiert aktuell bei 2,46 €. Vom 52-Wochen-Hoch bei 8,21 € ist der Titel damit weit entfernt.
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Allianz mit Strahlkraft: Orange setzt auf Eutelsats LEO-Power
Doch während ein Partner geht, stärkt ein anderer die Bande. Eutelsat vertieft seine Kooperation mit dem Telekommunikationskonzern Orange. Im Rahmen einer mehrjährigen Vereinbarung wird Orange die OneWeb Low Earth Orbit (LEO) Satellitenflotte von Eutelsat nutzen, um die eigenen satellitengestützten Kommunikationslösungen auszubauen. Ziel ist es, die Dienstleistungskapazitäten speziell für Unternehmens- und Regierungskunden zu verbessern, insbesondere in Regionen mit bisher unzureichender Anbindung.
Was bedeutet diese Partnerschaft konkret?
- Robustere Konnektivität: Orange strebt durch die Kombination der OneWeb-Satellitenreichweite mit seiner terrestrischen Infrastruktur eine sicherere und unterbrechungsfreie Verbindung an.
- Globale Reichweite: Die Zusammenarbeit soll Oranges globale Präsenz im Bereich Mobilfunk-Backhauling signifikant stärken.
- Zukunftstechnologie: Eutelsats LEO-Technologie etabliert sich zunehmend als wichtige Ergänzung zu herkömmlichen terrestrischen Netzen.
Diese strategische Allianz demonstriert nicht nur das Vertrauen in die LEO-Kapazitäten von Eutelsat, sondern könnte dem Satellitenbetreiber auch den Zugang zu einem wesentlich breiteren Kundenstamm eröffnen. Es ist ein klares Zeichen für die wachsende Bedeutung von LEO-Netzwerken. Für Anleger bleibt nun die spannende Frage, welche dieser gegenläufigen Nachrichten – der Ausstieg eines Investors oder die vielversprechende neue Kooperation – die zukünftige Entwicklung von Eutelsat stärker prägen wird.
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