Die Eutelsat Communications-Aktie erlebt heute einen dramatischen Tag. Der Satellitenbetreiber hat die finalen Konditionen für seine Kapitalerhöhung vorgelegt – und der Ausgabepreis liegt mit 1,35 Euro je Aktie brutal unter dem gestrigen Schlusskurs von 3,23 Euro. Ein massiver Abschlag, der die Altaktionäre vor eine Zerreißprobe stellt.
Die Maßnahme ist Teil eines 1,5 Milliarden Euro schweren Finanzierungspakets, das die Bilanz stabilisieren und die Integration von OneWeb vorantreiben soll. Doch der Preis dieser Sanierung ist hoch – sehr hoch.
Frontalangriff auf Altaktionäre
Die Konditionen haben es in sich:
- Volumen: 670 Millionen Euro brutto durch Ausgabe neuer Aktien
- Bezugsverhältnis: 8 neue Aktien für 11 bestehende Aktien
- Preis-Schock: 1,35 Euro – ein Discount von 58 Prozent zum Vortagesschluss
- Bezugsfrist: 28. November bis 9. Dezember 2025
Wer seine Bezugsrechte nicht ausübt, wird massiv verwässert. Die Rechnung ist brutal simpel: Während strategische Investoren letzte Woche noch 4,00 Euro je Aktie in einer reservierten Kapitalerhöhung über 828 Millionen Euro zahlten, muss der breite Markt nun mit einem Discount von 66 Prozent gegenüber diesem Niveau geködert werden.
Der französische Staat (via Bpifrance), Bharti Space, die britische Regierung und CMA CGM haben sich bereits verpflichtet, auch bei dieser zweiten Tranche mitzuziehen. Das sichert immerhin 70 Prozent des Erfolgs ab. Für die übrigen Aktionäre bleibt die Frage: Mitgehen oder verwässert werden?
Vom GEO-Dino zum LEO-Hybrid
Eutelsat steckt mitten in einer tektonischen Verschiebung. Der klassische TV-Satellit (GEO) allein reicht nicht mehr – die Fusion mit OneWeb soll den Sprung ins Low-Earth-Orbit-Geschäft (LEO) ermöglichen. Doch diese Transformation verschlingt Kapital in Größenordnungen.
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Die Schuldenlast soll durch die 1,5 Milliarden Euro frisches Geld auf ein Verschuldungsgrad von rund 3x (Net Debt/EBITDA) gedrückt werden. Das Ziel: Handlungsfähigkeit zurückgewinnen, die LEO-Infrastruktur ausbauen und den Kostendruck beherrschen.
Operative Lichtblicke gibt es dennoch: Gestern wurde die Partnerschaft mit du (Emirates Integrated Telecommunications) verlängert. Die MENA-Region bleibt über die Orbitalposition 7/8° West gesichert – das Kerngeschäft Video läuft stabil.
Die Ruhe vor dem Sturm?
Bis zum 9. Dezember dürfte die Aktie extrem volatil bleiben. Der theoretische Mischkurs (TERP) wird sich erst in den kommenden Tagen herauskristallisieren. Analysten werden ihre Kursziele massiv anpassen müssen – die neue Aktienanzahl und der Verwässerungseffekt machen alle bisherigen Bewertungen hinfällig.
Mit der Ernennung von Sébastien Rouge zum neuen CFO ab Februar 2026 stellt sich Eutelsat auch personell neu auf. Kostendisziplin wird nach dieser Kapitalspritze das oberste Gebot sein.
Der heutige Kursrückgang ist technischer Natur – bedingt durch den Bezugsrechtsabschlag. Doch dahinter lauert die größere Frage: Kann Eutelsat die LEO-Wette gewinnen? Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Investoren bereit sind, dem Management diesen Transformationskurs abzukaufen.
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