Eutelsat Aktie: Zweifelhaftes Vorgehen?

BNP-Paribas stuft Eutelsat-Aktie auf 1 Euro herab. Sanktionen und schwache Vertragsverlängerungen belasten den Satellitenbetreiber schwer.

Kurz zusammengefasst:
  • BNP-Paribas bewertet Aktie bei nur 1 Euro
  • Umsatzeinbußen durch ARCOM-Sanktionen
  • Schwache Vertragsverlängerung mit US-Verteidigungsministerium
  • Neuer CEO übernimmt schwierige Lage

Düstere Wolken ziehen über Eutelsat auf. Eine neue, knallharte Analyse der BNP-Paribas sieht den fairen Wert der Aktie bei lediglich einem Euro und stuft sie als "Underperform" ein. Das ist ein Nackenschlag, obwohl die jüngsten Finanzberichte des Satellitenbetreibers eigentlich den Erwartungen entsprachen. Doch was steckt hinter dieser dramatischen Einschätzung und den Turbulenzen bei dem Unternehmen?

Gegenwind von allen Seiten

Eutelsat kämpft derzeit an mehreren Fronten. Ein herber Dämpfer sind die Sanktionen der französischen Regulierungsbehörde ARCOM gegen russische Medien. Diese führen zu Umsatzeinbußen von 16 Millionen Euro und einem entsprechenden Rückgang des EBITDA – eine Entwicklung, die das Unternehmen in seiner Prognose bisher nicht auf dem Schirm hatte.

Zusätzlich sorgt eine auffallend schlechte Vertragsverlängerungsrate mit dem US-Verteidigungsministerium für tiefrote Warnlampen. Im Frühjahr 2025 konnten nur 50 Prozent des Vertragswertes erneuert werden. Zum Vergleich: Der Fünfjahresdurchschnitt lag hier bei 75 bis 80 Prozent. Diese Zahlen nähren die Spekulation, dass die Nachfrage des Pentagon sich zunehmend von den GEO-Satelliten, Eutelsats Kerngeschäft, abwendet.

Finanzielle Schieflage und ein Rucksack voller Probleme

Die Probleme setzen sich in der Bilanz fort. Das Management deutete bereits an, dass Exportkreditfinanzierungen wohl nicht ausreichen werden, um die Liquiditätsengpässe zu beheben. Eutelsat prüft daher Optionen zur Stärkung seiner Kapitalstruktur – ein Schritt, der oft nicht ohne Schmerzen für Aktionäre abläuft. Erschwerend kommen die signifikanten Investitionsanforderungen für das Prestigeprojekt OneWeb Gen 2 hinzu. Die angespannte Situation spiegelt sich auch im Aktienkurs wider, der aktuell bei rund 3,50 Euro notiert und damit weit von seinem 52-Wochen-Hoch bei 8,21 Euro entfernt ist.

Die Herausforderungen im Überblick:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Eutelsat?

  • Umsatzeinbußen: 16 Millionen Euro weniger durch ARCOM-Sanktionen.
  • Großkunde springt ab?: Schwache Vertragsverlängerung mit dem US-Verteidigungsministerium.
  • Liquiditätsengpass: Bestehende Finanzierungen könnten nicht ausreichen.
  • Kapitalbedarf: Dringende Stärkung der Kapitalstruktur bei gleichzeitig hohen Investitionen.

Bereits letzte Woche hatte die Veröffentlichung der Q3-Umsatzzahlen den Aktienkurs um fast 12 Prozent einbrechen lassen. Die jüngsten Nachrichten haben die Talfahrt weiter beschleunigt.

Neuer Kapitän für ein sinkendes Schiff?

Kann ein Führungswechsel das Ruder noch herumreißen? Ab dem 1. Juni 2025 übernimmt Jean-François Fallacher den Chefposten von Eva Berneke. Auf ihn wartet eine Herkulesaufgabe: das Schuldenmanagement optimieren, dringend neue Einnahmequellen erschließen und, vielleicht am wichtigsten, das zerschlagene Vertrauen der Investoren zurückgewinnen.

Zusätzlich setzt Eutelsat EU-Sanktionen gegen russische Medien um, was als politisch heikel, aber unumgänglich gilt. Die Analysten von BNP-Paribas bleiben angesichts höherer Zinsen und der aktuellen Gemengelage skeptisch. Sie bewerten das Risiko-Ertrags-Profil als unattraktiv. Die kommenden Monate werden für Eutelsat zur Zerreißprobe.

Eutelsat-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Eutelsat-Analyse vom 20. Mai liefert die Antwort:

Die neusten Eutelsat-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Eutelsat-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. Mai erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Eutelsat: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Weitere Artikel zu Eutelsat Communications

Neueste News

Alle News

Eutelsat Communications Jahresrendite