Der Spezialchemiekonzern Evonik verzeichnet einen wichtigen juristischen Erfolg zur Sicherung seiner Technologie in den USA und Europa. Während diese Nachricht strategisch für Erleichterung sorgt, kämpft das Unternehmen operativ weiterhin mit massivem Gegenwind und gesenkten Prognosen. Kann der jüngste Kursanstieg über die fundamentalen Schwächen hinwegtäuschen?
- Schlusskurs Freitag: 15,41 USD
- Change 7 Tage: +17,20 %
- Abstand zum 52-Wochen-Tief: 20,12 %
Wichtige Rechtssicherheit geschaffen
Positiv werten Marktbeobachter die endgültige Beilegung der Streitigkeiten um die SEPURAN® Green Membran-Technologie. Evonik setzte sich erfolgreich vor dem Europäischen Patentamt (EPA) sowie dem US-Patent- und Markenamt (USPTO) durch. Die Behörden bestätigten die Patente für das 3-stufige Verfahren zur Biogasaufbereitung.
Dieser juristische Durchbruch hat drei wesentliche Folgen:
1. Marktschutz: Das exklusive Recht in den Schlüsselmärkten USA und Europa bleibt gewahrt.
2. Kostenvorteil: Das Verfahren trennt Biomethan und CO₂ ohne zweiten Kompressor, was die Energiekosten senkt.
3. Investitionssicherheit: Kunden erhalten die notwendige rechtliche Klarheit für langfristige Projekte.
Operative Realität belastet
Trotz des strategischen Erfolgs dominiert die operative Schwäche die Bilanz. Die jüngsten Finanzdaten zeigen deutliche Bremsspuren. Im dritten Quartal 2025 fiel der Konzernumsatz um 11,5 Prozent, während das bereinigte EBITDA sogar um 22 Prozent auf 448 Millionen Euro einbrach.
Die gesenkte Jahresprognose drückt zusätzlich auf die Stimmung. Für das Gesamtjahr 2025 rechnet das Management nur noch mit einem bereinigten EBITDA von rund 1,9 Milliarden Euro. Besonders die auf 13,2 Prozent geschrumpfte Marge verdeutlicht den Druck auf die Profitabilität.
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Analysten bleiben vorsichtig
Die Experten reagieren verhalten auf die aktuelle Gemengelage. Kepler Cheuvreux stufte den Titel im Dezember auf „Reduce“ herab und verwies auf strukturelle Nachteile des Standorts Deutschland, wo ein Großteil der Produktion stattfindet. Auch die UBS sieht vorerst wenig Aufwärtspotenzial und behält ihre neutrale Einstufung bei.
Markttechnisch zeigt sich ein volatiles Bild. Zwar konnte sich die Aktie mit einem Wochenplus von 17,20 Prozent deutlich vom kürzlich markierten 52-Wochen-Tief bei 12,83 USD absetzen, doch der RSI von 15,8 deutet weiterhin auf eine extrem überverkaufte Situation hin. Die hohe Volatilität von über 52 Prozent unterstreicht die Nervosität der Marktteilnehmer.
Das Fazit fällt gemischt aus: Der juristische Sieg sichert langfristige Pfründe im Spezialchemie-Geschäft, kann jedoch die aktuelle konjunkturelle Delle nicht kompensieren. Erst wenn sich die Margen stabilisieren, dürfte eine nachhaltige Neubewertung erfolgen.
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