Der Spezialchemie-Konzern Evonik schockt Anleger mit einer radikalen Umstrukturierung – just nachdem er für seine Nachhaltigkeits-Innovationen ausgezeichnet wurde. Während der CPHI Pharma Award das grüne Image stärkt, stellt die Neuausrichtung ganze Geschäftsbereiche mit 350 Millionen Euro Umsatz infrage. Steht der Chemie-Riese vor der größten Transformation seiner jüngeren Geschichte?
Auszeichnung trifft auf Abbau
Die Ambivalenz könnte größer nicht sein: Einerseits erhielt Evonik erst diese Woche den renommierten CPHI Pharma Award für sein pflanzliches Squalen PhytoSquene® – eine nachhaltige Alternative zu Haifischleber-Öl in Impfstoffen. Andererseits kündigte der Konzern nur Tage später tiefgreifende Einschnitte an.
„Unsere Branche befindet sich weltweit in einem grundlegenden Strukturwandel“, begründet Vorstandschef Christian Kullmann die drastischen Maßnahmen. Die Botschaft ist klar: Evonik will sich von nicht-kernfokussierten Geschäften trennen, um in Wachstumsmärkten schneller agieren zu können.
Radikaler Fokus: Das ändert sich
Die Umstrukturierung trifft zwei Geschäftsbereiche mit voller Wucht:
- Health Care konzentriert sich künftig nur noch auf drei Wachstumsfelder: Lipide für mRNA- und Gentherapien, Drug-Delivery-Systeme sowie Zellkultur-Inhaltsstoffe
- Die Produktion von Ketosäuren in Hanau wird Ende 2025 eingestellt – 260 Mitarbeiter betroffen
- Coating & Adhesive Resins fokussiert auf flüssige Polybutadiene und Spezial-Acrylate
- Das Polyester-Geschäft mit 330 Mitarbeitern soll komplett verkauft werden
Insgesamt stehen Unternehmensteile mit 350 Millionen Euro Jahresumsatz zur Disposition. Doch kann dieser radikale Schnitt den erhofften Turnaround bringen?
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Börse reagiert skeptisch
Die Aktie notiert heute bei 14,61 Euro und markiert damit genau das 52-Wochen-Tief. Seit Jahresanfang verlor der Titel über 12 Prozent, innerhalb der letzten zwölf Monate sogar mehr als 30 Prozent. Der RSI von 18,9 signalisiert zudem eine deutliche Überverkauftheit.
Die Kennzahlen sprechen eine klare Sprache:
– Aktueller Kurs: 14,61 € (52-Wochen-Tief)
– Seit Jahresanfang: -12,72%
– 12-Monats-Performance: -30,16%
– RSI (14 Tage): 18,9 (stark überverkauft)
Die strategische Neuausrichtung kommt also zu einem Zeitpunkt, an dem die Aktie ohnehin bereits unter massivem Druck steht. Die entscheidende Frage bleibt: Setzt Evonik mit der Fokussierung auf Wachstumsmärkte den richtigen Hebel an – oder beschleunigt der Konzern mit den radikalen Einschnitten nur den Abwärtstrend?
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