Evonik Aktie: Talfahrt ohne Ende?

Der Chemiekonzern korrigiert Jahresprognose nach unten und meldet schwache Q3-Zahlen. Die Aktie notiert am Jahrestief bei 14,75 Euro nach deutlichen Kursverlusten.

Kurz zusammengefasst:
  • Überraschender Wechsel an Finanzspitze
  • Drastische Senkung der Jahresprognose
  • Schwache Q3-Zahlen unter Erwartungen
  • Aktie erreicht neues 52-Wochen-Tief

Der Spezialchemie-Konzern steckt in der tiefen Krise: Erst der überraschende Abgang der Finanzchefin, dann eine herbe Prognose-Korrektur. Die erhoffte Konjunkturerholung blieb komplett aus – und treibt die Aktie jetzt auf neues Jahrestief. Steht Evonik vor der größten Bewährungsprobe seit Jahren?

Doppelschock trifft Anleger

Innerhalb einer Woche hagelte es für Investoren schlechte Nachrichten. Zunächst verließ Finanzvorständin Maike Schuh überraschend das Unternehmen, nur Tage später musste Evonik die Jahresprognose drastisch nach unten korrigieren. Das bereinigte EBITDA für 2025 wird nun bei lediglich 1,9 Milliarden Euro erwartet – am unteren Ende der ursprünglichen Spanne.

Die vorläufigen Q3-Zahlen zeigen das ganze Ausmaß der Probleme:
– Bereinigtes EBITDA: 420-460 Millionen Euro (vs. 577 Mio. im Vorjahr)
– Umsatz: rund 3,4 Milliarden Euro (vs. 3,8 Mrd. Vorjahr)
– Deutlich unter Analystenerwartungen von 501 Millionen Euro

Konjunktur lässt Chemie-Riese straucheln

„Die Kunden agieren sehr vorsichtig in allen Segmenten und nahezu allen Endmärkten“, erklärt das Unternehmen zur ernüchternden Entwicklung. Die für die zweite Jahreshälfte erwartete leichte Erholung blieb komplett aus – selbst die im August noch erhoffte Sommerbelebung trat nicht ein.

Die Folge: Die Aktie notiert bei 14,75 Euro und damit genau am 52-Wochen-Tief. Seit dem Jahreshoch im März ging es bergab:

  • Seit Jahresanfang: -11,89%
  • Letzte 12 Monate: -29,76%
  • RSI von 17,7 signalisiert starke Überverkauftheit

Kann der RSI unter 20 ein erstes Kaufsignal sein? Oder deutet die technische Schwäche auf weiteres Fallpotenzial hin?

Management unter Druck

Während Personalvorstand Thomas Wessel bis 2028 verlängerte, fehlt weiterhin ein Nachfolger für die CFO-Position. CEO Christian Kullmann muss den Finanzbereich nun vorübergehend selbst führen – in einer Phase, die volle Konzentration auf das operative Geschäft erfordert.

Die Deutsche Bank reagierte bereits und stufte von „Buy“ auf „Hold“ herab. Die Kombination aus schwacher Konjunktur, ungeklärter CFO-Nachfolge und laufender Restrukturierung belastet die Glaubwürdigkeit des Managements.

Wende in Sicht?

Am 4. November werden die vollständigen Q3-Zahlen erwartet. Investoren hoffen auf konkrete Maßnahmen zur Bewältigung der Krise. Bis 2027 sollen 2.000 Stellen wegfallen, davon 1.500 in Deutschland. CEO Kullmann verzichtet vorerst auf Akquisitionen, um sich auf die Sanierung zu konzentrieren.

Doch die entscheidende Frage bleibt: Wann erholt sich die globale Industrienachfrage? Solange Kunden in allen Segmenten zögern, wird Evonik weiter kämpfen müssen. Die Aktie an ihrem Jahrestief zeigt: Die Märkte glauben nicht an eine schnelle Trendwende.

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