Evonik Aktie: Triste Vorzeichen!

Mehrere Großbanken senken ihre Bewertung für Evonik drastisch. Eine drohende Überkapazität im Kerngeschäft durch einen chinesischen Konkurrenten gefährdet die Profitabilität und die Dividende.

Kurz zusammengefasst:
  • J.P. Morgan kürzt Kursziel und Dividendenprognose
  • Chinesischer Konkurrent bedroht Methionin-Geschäft
  • Aktie notiert nahe 52-Wochen-Tief
  • Analystenstimmung ist überwiegend negativ

Die Nachrichtenlage für den Essener Spezialchemie-Konzern spitzt sich dramatisch zu. Gleich mehrere Großbanken haben fast zeitgleich ihre Daumen gesenkt und warnen vor tiefgreifenden Problemen, die weit über eine bloße Konjunkturdelle hinausgehen. Besonders brisant: Eine neue Bedrohung aus China könnte das Geschäftsmodell nachhaltig beschädigen und sogar die Dividende gefährden. Steht das Unternehmen vor einer schmerzhaften Zäsur?

Angriff auf die Dividende

J.P. Morgan fackelt nicht lange. Die US-Bank stufte das Papier am 28. November auf „Neutral“ herab und strich das Kursziel radikal von 20 auf 14 Euro zusammen. Die Begründung hat es in sich: Die Analysten sehen nicht nur zyklische, sondern massive strukturelle Belastungen für die Profitabilität.

Die Folgen für die Bilanz wären gravierend. Nach den neuen Berechnungen würde der freie Cashflow künftig nur noch rund 70 Prozent der Ausschüttungen decken. Die logische Konsequenz der Experten: Eine drastische Kürzung der Dividendenprognose um 35 Prozent auf nur noch 0,75 Euro je Aktie.

Die revidierten Schätzungen der Bank sprechen eine deutliche Sprache:

  • Gewinnprognose (Adjusted EPS) 2026: Reduktion um 12,6 %
  • Operatives Ergebnis (EBITDA) 2026: Kürzung um 6,8 %
  • Dividende: Deckungslücke durch schwachen Cashflow erwartet

China-Konkurrenz setzt Kerngeschäft unter Druck

Der eigentliche Schock lauert im Methionin-Geschäft. Diese Tierfutter-Aminosäure ist das Herzstück der Essener und steuert geschätzt bis zu 17 Prozent zum bereinigten Ergebnis bei. Doch genau hier formiert sich ein mächtiger Gegenspieler.

Der chinesische Hersteller Hebang plant den Bau einer Mega-Anlage, deren Kapazität allein einem Viertel der gesamten weltweiten Produktion entsprechen würde. Sollte dieses Vorhaben realisiert werden, droht ab 2028 ein massiver Preisverfall durch Überkapazitäten. Ein Szenario, das die Margen von Evonik dauerhaft beschädigen könnte.

Bodenlose Tiefe?

Diese düsteren Aussichten spiegeln sich gnadenlos im Chart wider. Mit einem aktuellen Kurs von 13,20 Euro notiert das Papier in unmittelbarer Schlagdistanz zum 52-Wochen-Tief von 13,05 Euro. Seit Jahresbeginn haben sich über 21 Prozent des Börsenwerts in Luft aufgelöst.

Auch technische Indikatoren senden Warnsignale, wenngleich der RSI mit einem Wert von 15,8 auf eine extrem überverkaufte Situation hindeutet. Doch Käufer trauen sich kaum aus der Deckung, denn die Stimmung unter den Profis ist eisig: Von 13 Analysten raten derzeit nur noch drei zum Kauf. Goldman Sachs votiert sogar mit „Sell“ und einem Kursziel von lediglich 11,60 Euro.

Sparprogramm gegen Lohnspirale

Zwar läuft das interne Effizienzprogramm „Tailor Made“ planmäßig, doch der Gegenwind ist stark. Hohe Lohnsteigerungen in Deutschland fressen einen Großteil der Einsparungen für das kommende Jahr direkt wieder auf. Da der Branchenverband VCI vor 2026 keine echte Erholung der Chemieindustrie sieht, bleibt die Lage angespannt. Ist der aktuelle Kursrutsch eine Übertreibung oder erst der Anfang einer fundamentalen Neubewertung?

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