Evonik Aktie: Trotzige Zeiten!

Der Essener Spezialchemiekonzern meldet einen deutlichen Umsatzrückgang und operativen Verlust. Die Nachfrage bleibt schwach, Analysten kritisieren die Ergebnisqualität trotz Einsparprogramm.

Kurz zusammengefasst:
  • Quartalsverlust nach Gewinn im Vorjahr
  • Umsatz und EBITDA deutlich gesunken
  • Branchenweite Nachfrageschwäche als Hauptursache
  • Aktie erreicht neues 52-Wochen-Tief

Der Spezialchemiekonzern aus Essen schockte Anleger mit einem Nettoverlust von 106 Millionen Euro im dritten Quartal – ein dramatischer Absturz nach 223 Millionen Euro Gewinn im Vorjahr. Die bereits im September ausgesprochene Gewinnwarnung wird nun durch harte Zahlen untermauert. Doch das eigentliche Problem liegt tiefer: Das Management sieht kurzfristig keine Anzeichen für eine Belebung der Nachfrage. Steuert Evonik auf eine Dauerkrise zu?

Nachfrageflaute zieht Konzern in die roten Zahlen

Die am Dienstag vorgelegten Zahlen zeigen das ganze Ausmaß der Misere:

  • Umsatz: Minus 12 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro
  • Bereinigtes EBITDA: Einbruch um 22 Prozent auf 448 Millionen Euro
  • Unterm Strich: 106 Millionen Euro Verlust statt 223 Millionen Euro Gewinn

Verantwortlich für den Kursrutsch ist eine schwache Nachfrage, die sich über nahezu alle Segmente und Endmärkte erstreckt. Die US-Zollpolitik und die anhaltende Krise im chinesischen Immobiliensektor verschärfen die Lage zusätzlich. Mit einem RSI von nur 15,8 signalisiert die technische Analyse eine massive Übertreibung nach unten – die Aktie hat das 52-Wochen-Tief bei 14,31 Euro erreicht.

Analysten bemängeln „Qualität“ der Ergebnisse

Während das Analysehaus Jefferies bei seiner „Hold“-Einstufung bleibt, zeigt sich JPMorgan kritischer. Analyst Chetan Udeshi bemängelt die „Qualität“ des Ergebnisses, obwohl das bereinigte EBITDA dem Marktkonsens entspricht. Die UBS stößt ins gleiche Horn: Das Kerngeschäft habe die Erwartungen verfehlt.

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Die Reaktion der Börse fiel entsprechend harsch aus. Die Aktie liegt nun über 35 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 22,26 Euro und notiert mehr als 20 Prozent unter dem 200-Tage-Durchschnitt. Das Sparprogramm, das bis Ende 2026 jährliche Einsparungen von 400 Millionen Euro bringen soll, scheint Investoren nicht zu überzeugen.

Keine Besserung in Sicht – und jetzt?

Vorstandschef Christian Kullmann macht wenig Hoffnung: Die erwartete Erholung im September blieb aus. Für das Gesamtjahr 2025 bestätigte das Management die bereits gesenkte Prognose von etwa 1,9 Milliarden Euro bereinigtem EBITDA. Der neue Finanzchef Claus Rettig betont zwar, dass diese angepassten Ziele erreichbar seien. Doch das dürfte kaum für Begeisterung sorgen.

Das Problem ist branchenweit: Die gesamte Chemiebranche kämpft mit einer trägen Weltwirtschaft und geringer Investitionsneigung der Kunden. Anleger müssen sich auf eine längere Durststrecke einstellen, bevor beim Essener Spezialchemiekonzern eine nachhaltige operative Besserung in Sicht kommt. Die Frage ist: Wie lange können Investoren noch durchhalten?

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