Der Essener Chemiekonzern kämpft nicht nur mit schwacher Nachfrage – CEO Christian Kullmann schießt jetzt scharf gegen die europäische Klimapolitik. Während das Unternehmen auf Talfahrt bleibt, warnt der Konzernchef vor dem Verlust Hunderttausender Arbeitsplätze. Droht Evonik der Absturz in die Bedeutungslosigkeit?
Quartalszahlen schockieren Anleger
Die jüngsten Zahlen lesen sich wie ein Albtraum für Aktionäre. Im dritten Quartal brach das bereinigte EBITDA um satte 22 Prozent auf 448 Millionen Euro ein, der Umsatz sank um 12 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro. Besonders hart traf es den Bereich Advanced Technologies, wo die EBITDA-Marge von 19,3 auf magere 14,0 Prozent einbrach.
Die dramatischen Einbrüche zeigen:
– Hälfte des Umsatzrückgangs durch niedrigere Verkaufsvolumen
– Preise konnten kaum stabil gehalten werden
– Alle Segmente zeigen rückläufige Tendenz
Kullmanns Kampfansage an die Politik
Parallel zu den enttäuschenden Zahlen sorgt CEO Kullmann mit ungewöhnlich scharfer Kritik für Aufsehen. Er bezeichnet das aktuelle CO2-Gebührenregime als „volkswirtschaftlichen Irrsinn“ und warnt vor bis zu 200.000 verlorenen Industriearbeitsplätzen. Eine deutliche Kampfansage, die die Debatte um deutsche Standortbedingungen neu entfacht.
Doch kann politische Kritik die operativen Probleme lösen? Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Das Unternehmen bestätigte den bereits im September gesenzten Ausblick für 2025 mit einem bereinigten EBITDA von nur noch rund 1,9 Milliarden Euro.
Restrukturierung als letzte Rettung?
Während die Geschäfte schwächeln, treibt Evonik das größte Restrukturierungsprogramm seiner Geschichte voran. Bis Jahresende sollen 90 Prozent aller Geschäftsbereiche umstrukturiert sein, bereits jetzt gibt es 743 Vollzeitstellen weniger als vor einem Jahr. Flachere Hierarchien und niedrigere Personalkosten sollen den Konzern wieder flott machen.
Gleichzeitig steht die Ausgliederung der Infrastrukturaktivitäten kurz vor dem Abschluss. Die SYNEQT GmbH soll im Januar 2026 starten und rund 3.500 Mitarbeiter mit einem Umsatz von etwa 1,8 Milliarden Euro umfassen.
Analysten verlieren die Geduld
Die Geduld der Finanzmarkt-Experten scheint aufgebraucht. Barclays stufte die Aktie kürzlich auf „Equalweight“ herab, Goldman Sachs vergab sogar ein „Sell“-Rating. Die Skepsis ist verständlich: Schwache Industrienachfrage, Währungsbelastungen durch den schwachen US-Dollar und hohe Energiekosten setzen dem Konzern von allen Seiten zu.
Die technischen Kennzahlen unterstreichen die Talfahrt: Mit einem RSI von nur 15,8 gilt die Aktie als extrem überverkauft. Gleichzeitig notiert sie knapp 38 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch – ein dramatischer Einbruch, der die anhaltenden Sorgen der Anleger widerspiegelt.
Kann die Restrukturierung den Abstieg stoppen? Oder wird Evonik zum Opfer seiner eigenen Größe und der schwierigen Rahmenbedingungen? Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob der Chemieriese die Trendwende schafft – oder weiter in der Abwärtsspirale gefangen bleibt.
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