Zwei gegensätzliche Signale innerhalb eines Tages: Während die UBS ihr Kursziel für Evonik auf 13 Euro senkt, greift ein Vorstandsmitglied für knapp 100.000 Euro zu. Die Aktie notiert bei 13,28 Euro – zwischen Hoffnung und Skepsis.
Die Ausgangslage:
- Vorstand Dr. Claudine Mollenkopf kaufte für 96.068 Euro bei 13,16 Euro
- UBS senkt Kursziel von 14 auf 13 Euro, Rating „Neutral“
- Aktueller Kurs: 13,28 Euro – nur 3,5% über dem Jahrestief
Managerin setzt auf Erholung
Dr. Claudine Mollenkopf, Vorstandsmitglied bei Evonik, nutzte am 17. Dezember das niedrige Kursniveau für einen Zukauf. Zu einem Durchschnittspreis von 13,16 Euro erwarb sie außerbörslich Aktien im Wert von rund 96.000 Euro.
Der Zeitpunkt ist bemerkenswert: Die Aktie hatte erst Anfang Dezember ihr 52-Wochen-Tief bei 12,83 Euro markiert. Solche Directors‘ Dealings werden häufig als Signal gewertet, dass das Management den fairen Wert der Aktie deutlich höher sieht als der Markt derzeit bereit ist zu zahlen.
Analysten bleiben vorsichtig
Die UBS dämpfte am 18. Dezember die Erwartungen. Das neue Kursziel von 13 Euro liegt unter dem aktuellen Handelspreis – die Schweizer Großbank rechnet also eher mit weiterem Abwärtsdruck. Die Einstufung „Neutral“ bedeutet: abwarten.
Evonik steht damit bei mehreren Häusern unter Beobachtung. Bereits Anfang Dezember hatte Kepler Cheuvreux auf „Reduce“ herabgestuft, J.P. Morgan senkte Ende November auf 14 Euro. Der Konsens unter Analysten zeigt Zurückhaltung gegenüber dem Spezialchemiekonzern.
Portfoliobereinigung läuft weiter
Operativ setzt Evonik auf Fokussierung. Anfang Dezember verkaufte der Konzern ein Werk in Indonesien an Aekyung Chemical – Teil der Strategie, sich von Randbereichen zu trennen. Gleichzeitig wurde ein Liefervertrag mit SINTX Technologies für medizinische Implantate unterzeichnet. Das Unternehmen liefert spezielle Verbundwerkstoffe für den 3D-Druck patientenspezifischer Produkte.
Diese Schritte zeigen die strategische Neuausrichtung, die mittelfristig Früchte tragen soll. Kurzfristig spiegelt sich davon jedoch wenig im Kurs wider.
Markt muss sich entscheiden
Die Evonik-Aktie steht am Scheideweg. Auf der einen Seite steht das Vertrauen des eigenen Managements, das auf diesem Niveau investiert. Auf der anderen Seite die fundamentale Skepsis der Analysten, die begrenzte Wachstumsperspektiven sehen. Mit dem Kurs knapp über 13 Euro liegt das Papier exakt in jener Zone, die beide Lager unterschiedlich bewerten. Die kommenden Wochen dürften zeigen, welche Einschätzung sich durchsetzt.
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