Evonik Aktie: Zahlen-Schock!

Evonik übertrifft Analystenerwartungen mit 19 Prozent EBITDA-Wachstum, doch die Aktie verliert vier Prozent aufgrund massiver Probleme in der Performance Materials Division.

Kurz zusammengefasst:
  • Bereinigtes EBITDA steigt um 19 Prozent
  • Performance Materials mit 44 Prozent Einbruch
  • Bis zu 2.000 Stellenstreichungen angekündigt
  • Aktie notiert 35 Prozent unter Jahreshoch

Solide Quartalszahlen, aber die Aktie bricht trotzdem ein – was läuft schief bei Evonik? Der Spezialchemiekonzern aus Essen überraschte mit einem bereinigten EBITDA-Sprung von 19 Prozent auf 577 Millionen Euro und übertraf damit sogar die Analystenerwartungen. Doch statt Jubel gab es einen Kursrutsch von vier Prozent. Ein Blick hinter die Kulissen offenbart den wahren Grund für die Anleger-Nervosität.

Drei Divisionen glänzen, eine bremst brutal

Die Erfolgsbilanz liest sich zunächst beeindruckend: Der Konzernumsatz kletterte um zwei Prozent auf 3,832 Milliarden Euro, während die bereinigte EBITDA-Marge von 12,9 auf starke 15,1 Prozent hochschnellte. Das bereinigte Nettoergebnis explodierte sogar um 43 Prozent auf 271 Millionen Euro.

Die Gewinner im Überblick:
Specialty Additives: EBITDA-Zuwachs von 20 Prozent auf 208 Millionen Euro
Nutrition & Care: Sensationelle 53 Prozent EBITDA-Plus auf 194 Millionen Euro
Smart Materials: Solide 21 Prozent Ergebnisverbesserung auf 164 Millionen Euro

Doch dann der Schock: Performance Materials sackte um dramatische 44 Prozent auf nur noch 19 Millionen Euro EBITDA ab. Die Marge kollabierte von 5,5 auf magere 3,4 Prozent.

Performance Materials: Das Sorgenkind wird zum Albtraum

Was macht eine Division so toxisch, dass sie selbst überragende Leistungen der Schwesterunternehmen überschattet? Performance Materials kämpft gleich an mehreren Fronten: Der Verkauf des Superabsorber-Geschäfts Ende August, schwächelnde Margen im MTBE-Segment und eine anhaltend schwache Butadien-Nachfrage setzen dem Bereich massiv zu.

Die Konsequenz? Evonik kündigte bereits radikale Maßnahmen an: Geschäfte mit 350 Millionen Euro Umsatz sollen verkauft oder schlicht eingestellt werden. Bis zu 2.000 Arbeitsplätze fallen dem Rotstift zum Opfer – ein Kahlschlag, der 400 Millionen Euro jährlich einsparen soll.

Guidance steht, aber Zweifel bleiben

Trotz der Performance Materials-Schwäche hält das Management an der Jahresprognose fest: 1,9 bis 2,2 Milliarden Euro bereinigtes EBITDA sollen es werden. Doch die Dividenden-Wahrheit spricht eine andere Sprache: Während Specialty Additives von „leicht über Vorjahr“ auf „deutlich über Vorjahr“ hochgestuft wurde, rutschte Performance Materials von „deutlich über“ auf nur noch „leicht über Vorjahr“ ab.

J.P. Morgan sieht bereits Konsensrevisionen von drei bis fünf Prozent nach unten für das vierte Quartal. CFO Maike Schuh versucht zu beruhigen und spricht von „üblicher Jahresendsaisonalität“ – doch können solche Worte die strukturellen Probleme einer ganzen Division kaschieren?

Die Aktie notiert mit 14,52 Euro bereits 35 Prozent unter ihrem Jahreshoch von 22,26 Euro. Wird der Restrukturierungskurs Evonik wieder auf Erfolgsspur bringen, oder ist dies erst der Anfang einer längeren Talfahrt?

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