Der Hamburger Wirkstoffforscher hat eine wegweisende Vereinbarung mit dem Generika-Riesen Sandoz unterzeichnet. Die Transaktion umfasst potenzielle Zahlungen von über 650 Millionen US-Dollar sowie zusätzliche Umsatzbeteiligungen. Damit setzt das Unternehmen konsequent auf ein weniger kapitalintensives Geschäftsmodell – und die Anleger dürften aufhorchen.
Was steckt hinter dem Milliarden-Deal?
Konkret verkauft Evotec die Just-Evotec Biologics Produktionsanlage in Toulouse an Sandoz. Rund 350 Millionen Dollar fließen sofort als Barzahlung. Hinzu kommen Vorab-Technologielizenzgebühren für die proprietäre Plattform zur kontinuierlichen Herstellung von Biologika.
Doch damit nicht genug: Über erfolgsabhängige Meilensteine und Entwicklungsumsätze kann Evotec weitere 300 Millionen Dollar in den kommenden Jahren einnehmen. Die Vereinbarung beinhaltet zudem Umsatzbeteiligungen an bis zu zehn Biosimilar-Molekülen, die einen Markt mit Netto-Umsätzen von über 90 Milliarden Dollar adressieren.
Sandoz erhält im Gegenzug eine unbefristete Lizenz für Evotecs kontinuierliche Herstellungstechnologie – für eine unbegrenzte Anzahl von Molekülen, wobei bis zu zehn royaltypflichtig sind.
Strategiewechsel beschleunigt sich
Der Verkauf markiert einen entscheidenden Schritt in Evotecs Transformation. Statt kapitalintensive Produktionsanlagen zu betreiben, monetarisiert das Unternehmen nun verstärkt seine Technologieplattformen. CEO Christian Wojczewski betont, man schaffe damit „auf sehr kapitaleffiziente Weise ein neues Segment im Markt der Biologika-Herstellung“.
Die bestehenden vertraglichen Verpflichtungen mit Sandoz werden durch die neue Struktur vollständig ersetzt. Für Evotec bedeutet das: bessere Margen, verbesserte Kapitaleffizienz und ein deutlich positiverer Umsatzmix – und zwar unmittelbar nach Abschluss der Transaktion.
Prognose bestätigt – Abschluss noch 2025 geplant
Trotz des bedeutenden Deals hält Evotec an seiner Jahresprognose fest. Für 2025 erwartet das Management weiterhin Konzernumsätze zwischen 760 und 800 Millionen Euro sowie ein bereinigtes EBITDA von 30 bis 50 Millionen Euro.
Der Transaktionsabschluss wird für das vierte Quartal 2025 angestrebt, vorbehaltlich der üblichen Genehmigungen – insbesondere der französischen Behörden für ausländische Direktinvestitionen. Die Mitarbeiter am Standort Toulouse sollen mit der Anlage zu Sandoz wechseln.
Kerngeschäft bleibt unangetastet
Wichtig für die Positionierung: Evotec behält seine Kapazitäten für Moleküldesign, Entwicklung und GMP-Herstellung von Biologika an den US- und europäischen Standorten. Das Unternehmen bedient weiterhin Kunden von der First-In-Human-Phase bis zur kommerziellen Produktion – nur eben ohne die kapitalintensive Toulouse-Anlage in der Bilanz.
Der Ausblick bis 2028 bleibt ebenfalls bestehen: durchschnittliche jährliche Wachstumsraten zwischen 8 und 12 Prozent sowie eine EBITDA-Marge von über 20 Prozent bis Ende des Jahrzehnts.
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