Evotec Aktie: Führungschaos bei laufender Rettung

Evotec verliert erneut Top-Manager während der kritischen Umstrukturierungsphase, obwohl erste Erfolge im Biologics-Geschäft sichtbar werden und die Jahresprognose bestätigt bleibt.

Kurz zusammengefasst:
  • Chief Business Officer verlässt Unternehmen Ende September
  • Biologics-Sparte verzeichnet 74% Wachstum im Halbjahr
  • Kostensenkungsprogramm soll 40 Millionen Euro einsparen
  • Aktie verlor bereits 60 Prozent seit Jahresbeginn

Wer A sagt, muss auch B sagen – bei Evotec scheint das Alphabet aber noch länger zu werden. Nach dem spektakulären CEO-Rücktritt zu Jahresbeginn folgt bereits der nächste Führungswechsel: Chief Business Officer Dr. Matthias Evers verlässt das Hamburger Biotech-Unternehmen Ende September. Ausgerechnet jetzt, wo das ambitionierte „Priority Reset“-Programm erste Erfolge zeigt. Sabotiert das Management selbst die eigene Rettung?

Personalkarussell zur Unzeit

Der Abgang von Dr. Evers nach nur zwei Jahren im Amt ist mehr als unglücklich getimed. Während das Unternehmen mitten in der größten Umstrukturierung seiner Geschichte steckt, bröckelt die Führungsriege weiter. Die Begründung „Chancen außerhalb von Evotec zu verfolgen“ klingt nach Flucht aus dem sinkenden Schiff.

Besonders bitter: Die Evotec-Aktie hat bereits dramatische 60% seit Jahresbeginn verloren und kämpft um jeden Euro. Da kann sich der Konzern weitere Führungsturbulenzen kaum leisten.

Lichtblick im Biologics-Geschäft

Trotz des Führungschaos zeigt die Transformation erste Erfolge. Das Kostensenkungsprogramm soll über 40 Millionen Euro jährlich einsparen – erste Effekte waren bereits im dritten Quartal spürbar.

Biologics als Hoffnungsträger:

  • 74% Wachstum im ersten Halbjahr 2024
  • Neue J.POD-Anlage in Toulouse eröffnet
  • Strategische Partnerschaften mit Pharmariesen ausgebaut
  • 75 Millionen US-Dollar allein von Bristol Myers Squibb

Die Just – Evotec Biologics-Sparte entwickelt sich zum Wachstumsmotor. Kann dieser Bereich die Verluste in anderen Geschäftszweigen kompensieren?

MDAX-Rauswurf verstärkt den Druck

Als wäre das Führungschaos nicht genug, kam Ende September der nächste Schlag: Die Deutsche Börse stufte Evotec vom MDAX in den SDAX ab. Eine weitere symbolische Niederlage, die institutionelle Investoren zum Verkauf ermutigen könnte.

Die Shared R&D-Umsätze gingen bereits um 12% auf 447,1 Millionen Euro zurück – ein Zeichen für das schwierige Branchenumfeld. Viele Biotech-Firmen kämpfen mit Finanzierungsproblemen und fahren ihre Ausgaben zurück.

Transformation am Scheideweg

CEO Dr. Christian Wojczewski, der im Juli das Ruder übernahm, hält an der Jahresprognose fest: 790 bis 820 Millionen Euro Umsatz und 15 bis 35 Millionen Euro bereinigtes EBITDA. Die große Spanne zeigt die Unsicherheit.

Die Verantwortlichkeiten von Dr. Evers werden auf andere Vorstände verteilt – eine Notlösung oder clevere Verschlankung? Die kommenden Quartale werden zeigen, ob Evotec die Kurve kriegt oder ob weitere Führungswechsel das Vertrauen der Anleger endgültig zerstören.

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