Evotec Aktie: Sandoz-Deal als Wendepunkt?

Evotec verkauft Biologics-Sparte an Sandoz für 300 Millionen US-Dollar, senkt Umsatzprognose für 2025, hält aber EBITDA-Ziel trotz Kerngeschäftsrückgangs bei.

Kurz zusammengefasst:
  • 300-Millionen-Dollar-Deal mit Sandoz für Biologics-Sparte
  • Umsatzprognose für 2025 auf 760-800 Mio. Euro gesenkt
  • Kerngeschäft mit 11 Prozent Umsatzrückgang belastet
  • Bereinigtes EBITDA-Ziel von 30-50 Mio. Euro bestätigt

Das Hamburger Biotech-Unternehmen Evotec schlägt einen radikalen Kurswechsel ein. Während das Kerngeschäft schwächelt, könnte ein 300-Millionen-Dollar-Deal mit Sandoz die Weichen für eine völlig neue Zukunft stellen. Doch reicht das, um die anhaltenden Probleme im traditionellen Forschungsgeschäft zu kompensieren?

Kerngeschäft unter Druck – Biologics als Lichtblick

Die Halbjahreszahlen 2025 offenbaren eine Evotec im Wandel. Während das Hauptsegment Discovery & Preclinical Development mit einem Minus von 11 Prozent auf 269 Millionen Euro kämpft, entwickelt sich Just-Evotec Biologics zum Hoffnungsträger. Mit einem Wachstum von 16 Prozent auf 102,2 Millionen Euro übertrifft diese Sparte alle Erwartungen.

CEO Dr. Christian Wojczewski warnte bereits: Die schwierigen Marktbedingungen im CRO-Segment werden voraussichtlich bis 2026 anhalten. Eine düstere Prognose für das traditionelle Geschäftsmodell.

Der 300-Millionen-Coup mit Sandoz

Ende Juli dann die Überraschung: Sandoz AG unterzeichnete eine unverbindliche Vereinbarung zum Erwerb der Just-Evotec Biologics EU SAS in Toulouse für rund 300 Millionen US-Dollar. Ein strategischer Schachzug, der mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte:

  • Sofortige Verbesserung des Umsatzmixes
  • Erhöhte Kapitaleffizienz
  • Laufende Partizipation durch Umsatzbeteiligungen und Lizenzgebühren
  • Finanzielle Flexibilität für weitere Transformationsschritte

Kostenschere zeigt Wirkung

Trotz des Umsatzrückgangs von fünf Prozent auf 371,2 Millionen Euro im ersten Halbjahr gelang es Evotec, die Kostenseite deutlich zu optimieren. Das „Priority Reset“-Programm übertraf sogar die ursprünglichen Einsparziele.

Die Früchte dieser Anstrengungen: Das Unternehmen bestätigte seine bereinigte EBITDA-Prognose von 30 bis 50 Millionen Euro für 2025. Zum Vergleich – 2024 lag dieser Wert noch bei 22,6 Millionen Euro.

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Strategische Partnerschaften als Stabilitätsanker

Besonders die Zusammenarbeit mit Bristol Myers Squibb entwickelt sich positiv. Substanzielle Zahlungen aus den Bereichen Proteindegradation und Neurowissenschaften unterstreichen Evotecs Position als gefragter Forschungspartner. Zusätzlich erhielt das Unternehmen einen Zuschuss der Gates Foundation für Tuberkulose-Behandlungen.

Guidance-Korrektur: Ehrlichkeit oder Alarmsignal?

Bereits im Juli musste Evotec seine Umsatzprognose für 2025 von ursprünglich 840 bis 880 Millionen Euro auf 760 bis 800 Millionen Euro senken. Der Grund: Die schwächere Nachfrage im Basisgeschäft konnte nicht vollständig durch höhermargenreiche Technologielizenzerlöse kompensiert werden.

Bleibt die Frage: Ist dies eine realistische Neubewertung oder der Beginn weiterer Korrekturen?

Zwischen Transformation und Unsicherheit

Mit einem aktuellen Kurs von 5,90 Euro steht die Evotec-Aktie weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch von 10,40 Euro aus dem November 2024. Der dramatische Abstand von über 43 Prozent spiegelt die Unsicherheit der Anleger wider. Immerhin: Das Jahrestief von 5,24 Euro liegt mittlerweile wieder rund 13 Prozent entfernt.

Evotec setzt weiterhin auf seine langfristigen Ziele bis 2028: Ein jährliches Umsatzwachstum von acht bis zwölf Prozent und eine bereinigte EBITDA-Marge von über 20 Prozent. Ambitionierte Pläne in einem schwierigen Umfeld – wird der Sandoz-Deal zum Wendepunkt oder bleibt er nur ein Tropfen auf den heißen Stein?

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