Evotec Aktie: Strategie-Wende verpufft?

Der Pharmadienstleister Evotec sichert sich durch einen Verkauf an Sandoz Liquidität, doch operative Verluste und sinkende Umsätze belasten die Aktie weiter.

Kurz zusammengefasst:
  • Aktie notiert auf neuem 52-Wochen-Tief
  • Verkauf an Sandoz bringt 350 Millionen Dollar
  • Umsatzrückgang und ausgeweitete operative Verluste
  • Schwache Nachfrage im Forschungsgeschäft

Trotz einer massiven Finanzspritze durch den Sandoz-Deal findet die Evotec-Aktie keinen Boden. Während das Management durch den Verkauf von Unternehmensteilen dringend benötigte Liquidität sichert, straft der Markt das Papier weiter ab. Gestern markierte der Titel mit 5,11 Euro ein neues 52-Wochen-Tief. Anleger stellen sich die Frage: Reicht der strategische Schwenk aus, um die operative Schwäche im Kerngeschäft zu kompensieren?

Die aktuelle Lage auf einen Blick:
* Sandoz-Deal: Verkauf des Standorts Toulouse bringt rund 350 Millionen US-Dollar in bar.
* Operative Schwäche: Umsatzrückgang und ausgeweitete Verluste in den ersten neun Monaten.
* Börsenreaktion: Aktie notiert am Jahrestief, ein Verlust von über 38 Prozent seit Jahresbeginn.

Evotec

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Liquiditätsspritze trifft auf Skepsis

Rein finanziell ist der Verkauf des Geschäftsbereichs „Just-Evotec Biologics“ in Toulouse an Sandoz ein Erfolg. Evotec erhält nicht nur sofort rund 350 Millionen US-Dollar, sondern sichert sich durch Meilensteinzahlungen und Lizenzgebühren ein Gesamtpotenzial von über 650 Millionen US-Dollar. Dieser Schritt unterstreicht den strategischen Wechsel hin zu einem „Asset-Light“-Modell: weniger kapitalintensive Anlagen, mehr Fokus auf technologiebasierte Einnahmen. Der US-Standort in Redmond bleibt dabei als Kompetenzzentrum erhalten.

Doch die Börse honoriert diesen Zufluss kaum. Der Kursrutsch auf das gestrige Tief von 5,11 Euro verdeutlicht, dass die Sorgen um das operative Tagesgeschäft schwerer wiegen als die Freude über die Einmalerlöse.

Operatives Geschäft bremst die Euphorie

Der Grund für die Zurückhaltung liegt in den nüchternen Zahlen des laufenden Geschäftsjahres. Die Neunmonatsbilanz offenbarte einen Umsatzrückgang von sieben Prozent auf 535 Millionen Euro. Noch schwerwiegender wiegt der bereinigte operative Verlust, der sich von 6 auf 16 Millionen Euro mehr als verdoppelte.

Verantwortlich dafür ist primär eine schwache Nachfrage im Bereich Drug Discovery. Die Pharma- und Biotechbranche agiert bei Forschungsaufträgen weiterhin zurückhaltend, was die Kapazitätsauslastung bei Evotec drückt. Das Management hatte bereits im Juli reagiert und die Umsatzprognose für 2025 auf eine Spanne von 760 bis 800 Millionen Euro gesenkt.

Lichtblicke in der Pipeline

Während das Servicegeschäft stottert, liefert die wissenschaftliche Partnerschafts-Pipeline positive Signale. Bayer startete eine Phase-2-Studie für einen gemeinsam erforschten Kandidaten zur Behandlung des Alport-Syndroms. Auch die Kooperation mit Bristol Myers Squibb (BMS) zahlt sich aus: Allein im November flossen 5 Millionen US-Dollar nach einem regulatorischen Fortschritt, zuvor gab es 25 Millionen US-Dollar im Bereich der Neurowissenschaften.

Diese Meldungen bestätigen zwar die wissenschaftliche Exzellenz der Evotec-Plattform, können aber die aktuelle Stimmungslage an den Märkten bisher nicht drehen.

Fazit: Vertrauen muss zurückgewonnen werden

Der Sandoz-Deal verschafft Evotec zwar finanzielle Luft, löst aber nicht das Kernproblem der sinkenden Nachfrage im Forschungsgeschäft. Das kürzlich abgeschlossene Aktienrückkaufprogramm über 1,5 Millionen Euro diente primär der Mitarbeiterbeteiligung und hatte keine stützende Wirkung auf den Kurs. Für eine nachhaltige Bodenbildung müssen Investoren in den kommenden Quartalen Beweise sehen, dass die Kostensenkungen greifen und das bereinigte EBITDA wie prognostiziert im Bereich von 30 bis 50 Millionen Euro stabilisiert werden kann.

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